Die Zeit der Hochblüte - 1951 - 1979
1951
Mitten in der Aufbauphase nach dem 2. Weltkrieg 1951 traf die Eumig ein unerwarteter Schlag:
Am 4. Mai 1951 starb Kommerzialrat Karl Vockenhubersenior an den Folgen einer Operation.
Ing. Karl Vockenhuber jun. gab seine Stellung als Werksleiter in Micheldorf auf, um nach dem Ableben seines Vaters an dessen Stelle in die Geschäftsführung der Eumig in Wien einzutreten. Nach dem Tod von Komm.Rt. Karl Vockenhuber sen. gingen dessen Anteile (50%) zu gleichen Teilen an seine Witwe Stefanie Vockenhuber, seinen Sohn Ing. Karl Vockenhuber, und seine Tochter Elfriede Hofmann - Credner.
In der Geschäftsführung waren mit Ing. Vockenhuber und Ing. Handler zwei Techniker, Elfriede Hofmann - Credner nahm die kaufmännischen Belange wahr.
Stefanie Vockenhuber |
Ing. Karl Vockenhuber |
Elfriede Hofmann-Credner |
Ing. Alois Handler |
1951 nahm die Eumig zum ersten Mal mit einem 16m² großen Stand an der erstmals 1950 ins Leben gerufenen Photokina teil, der "Weltmesse der Fotografie". Nach Köln kamen 340 Aussteller aus 10 internationalen Ländern. Rund 100.000 Besucher kamen nach Köln.
Damit war für die Eumig der erste große Schritt in die Internationaliät getan.
Diese Anfänge waren jedoch durch den Mangel an Rohstoffen in der Nachkriegszeit sehr schwer erkämpft.
1952
1952 wurde das Kundenberatungslokal in der Mariahilferstraße 39 verkauft, nicht zuletzt, um den Mitarbeitern die Löhne ausbezahlen zu können.
In der Buchengasse wurde die Kameramontage als Bandfertigung organisiert.
Man begann mit der Fertigung der Kamera - Optik für die C3, auch der neue Eumig P25 - Projektor wurde in Angriff genommen.
Die wirtschaftliche Durststrecke dauerte bis zum Jahr 1954, dennoch war die Zahl der Mitarbeiter von 150 gleich nach Kriegsende, über 444 im Jahr 1949, bis auf 551 gestiegen.
1954
Im Dezember 1954 überraschte die Eumig die Fachwelt mit einer neuen aussergewöhnlichen Konstruktion: dem 8 mm Filmprojektor Eumig P8, dem ersten Projekotr der Welt mit einem Niedervoltlampen - Beleuchtungssystem. Statt der bisherigen 250 bis 1000 Watt - Lampen fand man mit einer 100 Watt - Lampe das Auslangen. Bessere Ausnützung der aufgewendeten Energie und wesentlich verringerte Größe der für die Projektion nötigen Lampe bescherte diesem von Eumig eingeführten System einen geradezu tgrimphalen Erfolg.
Der Eumig P8 eroberte schlagartig den Weltmarkt. Nach kaum einem Jahr wurde der 100.000.ste Projektor hergestellt. Mit den Nachfolgemodellen wurden von 1945 bis 1968 insgesamt mehr als 1,3 Millionen Stück erzeugt.
Der P8 wurde damit zu einem ebenso legendären Gerät wie die C3 - Kamera, von der in den Jahren 1938 und 1939 insgesamt über 300.000 Stück erzeugt wurden.
1954 zeichnete sich eine neue Entwicklung auf dem Radiosektor ab, mit der Einführung des UKW - Empfanges.
Im Sommer 1955 wurde die "Eumigette" auf den Markt gebracht, zum Preis von 999,- Ö.S. Es wurde der bisher größte Erfolg.
Von der Eumigette und deren Versionen wurde bis 1962 insgesamt rund eine halbe Million Apparate erzeugt und praktisch völlig im Inland abgesetzt.
Die 100.000.dste Eumigette wurde im November 1956 produziert, die
Die Eumigette mit der affiichierten Nummer 500.000 (Foto) stammt aus dem Jahr 1958.
Trotz des Erfolges der Eumigette, gewann der Kinosektor immer mehr an Bedeutung, schließlich überflügelte er die Radioproduktion.
Auch der Ausbau des Exportgeschäftes schreitet voran. Die 50er Jahre waren durch zahlreiche neue Verträge mit Repräsentanten in der ganzen Welt geprägt. Schon vor dem Krieg hatte man nach Dänemark, (seite 1931) Frankreich, (seit 1932), Deutschland, Spanien, Schweden und die Schweiz exportiert. Nun schloss man Verträge mit der Firma Carsen (Kanada) Johnsons of Henson (England), der Firma Paquet (Frankreich) und Sixta (Mailand).
Die Mitarbeiterzahl war im Jahr 1956 auf 1.771 Personen gestiegen.
Früh begann man mit der Ausbildung der Feinoptikerlehrlinge im eigenen Haus. 1951 wurden die ersten Lehrlinge eingestellt.
Auch in der Buchengasse in Wien im Werkzeugbau und der seit 1953 hier ansässigen Galvanik, aber auch in der Montage kam es laufend zu Verbesserungen.
In Micheldorf sammelte man wertvolle Erfahrungen im Druckguß und im Kunststoff - Spritzguß. So begann man dort mit der Verarbeitung von thermoplastischen Kunststoffen auf Kolbenspritzgußmaschinen.
1956
Das Jahr 1956 brachte einen bedeutsamen Einschnitt in der Firmengeschichte:
Als erster Betrieb in Österreich führte die Eumig die 40 - Stundenwoche für alle Arbeiter und Angestellten bei vollem Lohnausgleich ein! (Erst 1975 - also erst 19 Jahre später! wurde in ganz Österreich die 40 - Stundenwoche als Normalarbeitszeit festgesetzt)
In der Eumig waren damals 1.600 Beschäftigte tätig. Siehe auch unter Soziales.
Karl Maisel, damaliger Präsident der Kammer für Arbeiter und Agestellte auf Besuch in der Eumig.
Am 1. März 1956 erschien die erste Werkszeitung, die "Eumig Lupe"
Diese wurde nicht gratis an die Mitarbeiter verteilt, sondern zum Preis von 1,- Österreichischen Schilling an die Arbeitnehmer verkauft.
Etwa 60% der Mitarbeiter lasen bis 1979 die Werkszeitschrift, in der die neuesten Firmennews, die Neuigkeiten des Betriebssportvereins, die sozialen Aspekte, Jubiläen, Nachrichten von den Messen und Neuerscheinungen, Firmenausflüge, Kochrezepte und Modetips für die Damen erschienen.
Am 16.03.1956 fand der erste Eumig Ball in den Wiener Sophiensälen statt.
Am 30. Juni 1956 schied Elfriede Hofmann - Credner (die Schwester Ing. Karl Vockenhubers) aus dem Unternehmen als Gesellschafterin aus, was - auf Grund der Tatsache, daß ihr Gesellschaftsanteil abgegeolten werden mußte - einige wirtschaftliche Probleme mit sich brachte.
Die Firmenanteile sollten 50 zu 50% bei den beiden Familien Vockenhuber und Handler bleiben. Karl Vockenhuber und seine Mutter sahen sich ausserstande den gesamten Betrag auf einmal aufzubringen mit dem Frau Hofmann-Credner ausbezahlt werden musste.
Ing. Alois Handler erklärte sich bereit, dass die Firma vorerst die Auszahlung des Anteils der ausscheidenden Gesellschafterin übernimmt.
Durch diese Einrechnung der Übernahme in die Bilanz durch den damaligen Finanzchef erfolgte eine Verschiebung der Kapitalanteile der beiden Familien.
Das war nicht mehr 50:50%, sondern 23,08% für Karl Vockenhuber, 15,38% für Stefanie Vockenhuber, und 61,54% für Ing. Alois Handler. Dadurch wurden auch die Gewinnausschüttungen an die beiden Familien nicht mehr 50:50% verteilt, sondern Ing. Alois Handler erhielt 61,54% der Gewinne.
Die Gesellschafter setzten sich nun folgendermaßen zusammen:
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Stefanie Vockenhuber | Ing. Karl Vockenhuber |
Ing. Alois Handler |
1956 wurde die Erzeugung der Filmkamera C16, aufgenommen. Es sollte die Letzte von Herrn Ing. Malek, dem Chefkonstrukteur der Firma Eumig entwickelte Kamera sein.
Es war dies eine 16mm Kamera mit Federantieb. Sie war für 30m Spulen eingerichtet, erlaubte Zeitlupenaufnahmen bis zu 64 Bildern/Sek, war mit Einstellobjektiv mit Lichtstärke 1:2, einem Fernrohrsucher mit automatischem Prallaxen - Ausgleich, einem Belichtungsregler und einer automatischen Ablaufsperre, ausgestattet.
Die C16 und der Phonomat P8 wurden auf der Photokina 1956 (29.09.- 07.10.1956) erstmals präsentiert.
Im Dezember 1956 verließ der 100.000ste P8 Projektor das Werk.
Schon 1956 wurden in den einzelnen Werken grosse Weihnachtsfeiern für die Kinder den Angestellten und die Lehrlinge organisiert, bei denen das Eumig Orchester aufspielte und Geschenke der Firma überreicht wurden.
Das damalige "Eumig Trio" - Akkordeon, Bass, Gitarre und Gesang feierte 1957 sein einjähriges Jubiläum.
am 20. Dezember 1956 wurde die 100.000. C3 - 8mm Kamera produziert.
Sie wurde - symbolisch für den weltweiten Verkauf in eine Weltkugel montiert.
Auf der Wiener Frühjahrsmesse fanden die C16mm Kamera und der Eumig Phonomat P8 bei den Besuchern großen Anklang.
Auf dem Eumig - Radiostand lauschten die Besucher der neuen Phono - Eumigette, einer 7-Röhren-UKW-Super Eumigette mit eingebautem Dual - Plattenspieler, die zu einem sehr günstigen Preis angeboten wurde.
Die neue Eumig Drehbank Type 401/2 wurde auf dem Maschinenbau - Stand präsentiert. Durch äusserste Genauigkeit in der Konstruktion, sowie durch präziseste Bearbeitung aller Teile wurde bei Verwendung von nur erstklassigen Materialien eine Drehbank geschaffen, der allen Anforderungen sowohl in der Großindustrie, als auch in kleineren Werkstätten auch durch vielfältiges Sonderzubehör, gerecht wurde.
Im November 1956 wurde die 100.000dste Eumigette erzeugt.
von links: Herr Mergenthaller, Herr Till, Herr Wenda. Her Henzl, Hr. Ing. Vockenhuber, Herr Berger, Her Koziste, Herr Ing. Kreutz, Herr Ing. Kopecky
1957
Am 15. März 1957 fand der zweite Eumig - Ball in den Wiener Sophiensälen statt:
Die Werke Buchengasse und Micheldorf wurden zu klein, die Belegschaft war in den letzten 4 Jahren um das Vierfache gestiegen, so entschlossen sich Ing. Karl Vockenhuber und Ing. Alois Handler 1957 zwei neue Werke in Wiener Neudorf / Niederösterreich, nahe von Wien, und in Kirchdorf / Oberösterreich, einer Nachbargemeinde von Micheldorf zu errichten.
Bau Werkhalle 1 in Wr. Neudorf | Baustelle Werk Kirchdorf |
Die Gemeinde Kirchdorf war sehr daran interessiert Eumig aus der provisorischen Scheune der Nachbargemeine Micheldorf an einen geeigneten Ort nach Kirchdorf zu bringen. Im Gemeindegebiet von Wr. Neudorf erwarb man 1957 ein 100.00m² grosses Grundstück.
Der neue "Saurer 6 GV 6t" wird für den Transport auf der Strecke Wien - Micheldorf angeschafft.
Durch die Einführung der 40 - Stunden Woche stand den Beschäftigten plötzlich einiges Mehr an Freizeit zur Verfügung. Diese wurde in der damaligen Zeit sehr oft für gemeinsame Freizeit Beschäftigungen genützt. Es wurde der BSV - Betriebs- sport - Verein gegründet.
Vom 12. - 27.April 1957 war die Firma bei der Mailänder Messe vertreten. Herr Dr. Koll, Inhaber der Firma Sixta hatte die Generalvertretung der Firma Eumig in Italien übernommen.
Vom 22. - 31. März 1957 nahm die Eumig an der 12. Biennale "International Photographic Exhibition", die in Washington stattfand, teil.
Das Service, Expedit und das Fertiglager wurden in die neugeschaffenen Räume der Buchengasse Nr. 23 übersiedelt.
Foto links: Herr Hawlik, Leiter der Servicestelle, das Fertiglager und der Expedit.
1957 exportierte die Eumig in 88 Länder auf allen Kontinenten.
Am 23. September 1957 fand eine große Fotoausstellung in Sydney statt, an der die Eumig erstmals teilnahm.
Natürlich war auch auf der Herbstmesse in Wien ein großer Stand.
Das Interesse der Filmer an der Filmvertonung stieg, so wurde für den P 8 ein Zusatzgerät für die Zweibandvertonung entwickelt. 1957 erschien der P8 "Imperial", in dem das Steuergerät für die Zweibandvertonung bereits eingebaut war
Eumig P8 Imperial, damals der erfolgreichste Filmprojektor der Welt. Zwischen 1957 und 1968 wurden 1.300.000 Geräte dieser Serie hergestellt.
1958
1958 wurde die Eumig mit der filmischen Torkontrolle bei den FIS-Weltmeisterschaften in Bad Gastein beauftragt.
Die neue Regel besagte, dass jeder Schifahrer der ein Tor regelwidrig passiert, disqualifiziert wird. Bisher gab es dafür nur Strafpunkte.
Diese Regelverschärfung machte eine viel präzisere Torkontrolle notwendig.
Es wurden dafür die C16 - Kameras eingesetzt.
Links ein Foto von Herrn Kühnelt aus 1968, der eine C16 die auf seinen Skiern montiert ist, testet.
Foto unten links: Bud Werner (USA) im Gespräch mit Herrn Loho und Herrn Palffy.
Foto mitte: Das Bundesheer half mit
Foto rechts: Toni Sailer
Im Frühling erschien der neue Eumig Musikschrank auf dem Markt.
Es war dies ein "3 D" 7 - Röhren Super für UKW und MW
und eingebautem Dual Plattenspieler.
Das Gerät kostete 2.850 ATS
.
Die Eumig übersiedelte aus dem zu klein gewordenen Werk in Micheldorf in das neu gebaute Werk in Kirchdorf:
Am 28. April 1958 ging das Werk in Kirchdorf in Betrieb.
Einen Tag später, am 29. April 1958 erhielt die Eumig vom Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau die Auszeichnung verliehen, im geschäftlichen Verkehr das Staatswappen der Republik Österreich zu führen.
Die Überreichung fand im großen Marmorsaal des Regierungsgebäudes am Stubenring durch den damaligen Minister für Handel und Wiederaufbau Dr. Bock statt.
Es war dies nicht die einzige Auszeichnung dieses Jahres.
Die Neuheiten:
Eumig C3R - Kamera und das
Eumig 3D - Radio
eumig erhielt - nach der Wiedereinführung des österreichischen Patentamtes
nach dem 2. Weltkrieg am 13. August 1945 - am 10. September 1958
die Patenturkunde mit der Nummer 200.000 (des Patentamtes) für einen
automatischen Regler in Schmalfilmgeräten.
Auf der Herbstmesse 1958 war die Eumig wieder mit einem großen Messestand
vertreten.
(linkes Bild, Ausschnitt des Messestandes)
Auch auf der Kanadischen Nationalausstellung in Toronto hatte die
Eumig - Vertretung einen eigenen Messestand
(rechtes Bild)
Anlässlich der Weltausstellung in Brüssel wurde Eumig für die ausgestellten Geräte der "Gand Prix" zuerkannt.
Urkundenüberreichung an Ing. Vockenhuber, rechts: Urkunde
Grand Prix - Medaille Vorder- und Rückseite
In der Radioabteilung hatte man 1956 den Großapparat "Eumagnus" in die Erzeugung aufgenommen, 1958 folgten der Raumklang-Super "Eumig 3D" und der "Eumig Musikschrank".
Eumig 3D Radio | Eumig Musikschrank |
Der Stand auf der Fotokina 1958 auf der sich Eumig
mit dem neuen Kamera - Electric - Programm präsentierte:
Elektrik - Kamera | Elektrik mit Belichtungsvollautomatik |
Elektrik mit Objektivrevolver |
Elektrik mit Wechselobjektiven |
1958 stattete die Firma Eumig eine Himalaya-Karakorum-Expedition die von der Österreichischen Himalaya-Gesellschaft entsandt wurde,
mit einer Eumig C16 mit allem Zubehör aus. Der Bericht darüber erschien in der Eumig Lupe 1959/1.
Expeditionsleiter war Herr Heinrich Roiss, sein Bergkamerad Herr Dr. Mandl, Kameramann: Herr Stefan Pauer.
Diese Gruppe erreichte am 04. August 1958 dem Gipfel des 7.400m hohen Haramosh.
1959
Die Firma Eumig feierte ihr 40 - Jähriges Jubiläum!
Auf der Wiener Frühjahrsmesse präsentierte sich die Eumig mit allen Auszeichnungen die sie im Vorjahr erhalten hatte.
Mit allen Radiomodellen und dem Eumig TV 310.
links im Bild: Der damalige Österreichische Bundespräsident Dr. Schärf am Radiostand.
In Österreich hatte das Fernsehen Einzug gehalten. Bei Eumig reagierte man auf diesen Markt mit einem TV Gerät mit einem Bildschirmdurchmesser von 36cm, das einen relativ geringen Gerätepreis ermöglichte. Das Emig TV 310 war der erste Fernsehapparat der Welt der in Modulbauweise, also aus Baugruppen zusammengesetzt war. Im Serveicefall konnte er dadurch auf einfachste und preisgünstigste Weise repariert werden. Von diesem Gerät wurden insgesamt 14.000 Stück erzeugt.
Die Firmenleitung entschließt sich, im Werk Wr. Neudorf Erdgas als Energiequelle einzuführen.
Im April wurde neuerlich eine Expedition mit einer Eumig C - 16 Kamera ausgerüstet. Die Besteigung des 8.172m hohen Dhaulagiri war erfolgreich, die Kamera funktionierte auch in dieser extremen Höhe einwandfrei.
Im Sommer wurde die Eumig mit der filmischen Kontrolle der Rennboot - Europameisterschaft (500ccm) im Wiener Winterhafen beauftragt.
1959 erscheinen die neuen Projektoren P8m und P8m Imperial
Für dieselbe Verpackung für die die Firma 1959 den Österreichischen Staatspreis für Verpackung erhalten hat, nämlich die der vollautomatischen 8mm Kinokamera Servomatic,
erhielt die Firma am 11. September 1959 in der Londoner Olympia Hall den europäischen "Eurostar" für Verpackung.
Auf der 70. Internationalen Wiener Messe wurde der Eumig - Messestand von Bundeskanzler Ing. Julius Raab, Nationalratspräsidenten Ing. Figl (linkes Foto) und
Bürgermeister Franz Jonas, begleitet von Bruno Marek, Direktor der Messe AG. (rechtes Foto) besucht. Im Gespräch mit Herrn Nowak / Firma Eumig
1959 konnten mit dem Eumig Okay - Radio trotz übermächtiger Konkurrenz sogar Exportmärkte erschlossen werden.
Dies war ein volltransistorisierter portabler Batterieempfänger für Mittel - und Langwelle. Mit dem Preis von 699,- ATS wurde er mit einer Stückzahl von 200.000 Stück ein Verkaufsschlager, der sogar nach Skandinavien und Großbritannien vertrieben werden konnte.
Am 19. September 1959 fand im Palais Auersperg eine Eumig - Gala für alle Mitarbeiter die mehr als 10 Jahre in der Firma beschäftigt waren und den Eumig - Ring trugen, der anlässlich der 10 jährigen Beschäftigung in der Firma von der Firmenleitung übergeben wurde, statt.
Etwa 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren geladen.
Gleichzeitig wurden auch weitere Ehrungen für Mitarbeiter die 25, 35 und 40 jährige Firmenzugehörigkeit feierten, vorgenommen.
linkes Foto: Herr und Frau Vockenhuber empfangen die Gäste
rechtes Foto: Herr Ing. Alois Handler und Frau Stefanie Vockenhuber bei der Überreichung eines Jubiläumsgeschenks
(Herr Ing. Handler saß zu diesem Zeitpunkt bereits im Rollstuhl)
1959 wurde der Service - Leiter der Firma Eumig Ing. Wolfgang Loho auf Weltreise gesendet, um in den Ländern in denen die Firma Kameras verkaufte, Service - Schulungen durchzuführen, damit die zum Service oder die möglicher Weise defekten Geräte nicht nach Europa zurückgesendet werden mussten.
Die Reise führte nach Abidjan, Johannesburg, Nairobi, Hongkong, Sydney, Toronto, New York und London, und dauerte 5 Monate.
Die Verkaufspromotion der Firma setzte auf damals bekannte internationale Filmstars, so wurden John Wayne, Brigitte Bardot, Rhonda Fleming, William Holden, David Niven, Red Buttons, Julie London und Kathryn Grant für die Bewerbung eingesetzt.
1960
Im Alter von 79 Jahren stirbt am 18. Februar 1960 Ing. Alois Handler.
Ing. Alois Handler war bis zu seinem Ableben über die Agenden der Firma informiert und besuchte auch immer wieder das Werk in der Buchengasse.
Ing. Alois Handler und Ing. Karl Vockenhuber hatten sich sehr bemüht das Ungleichgewicht der Firmenanteile aufzuheben, damit die Anteile wieder auf 50:50% zwischen den Familien aufgeteilt wären. Noch am 17. Februar sollte die Einigung notariell in den Räumlichkeiten von Herrn Ing. Alois Handler festgehalten werden, doch der Zufall wollte, dass die Frau von Ing. Karl Vockenhuber an diesem Tag eine beunruhigende Diagnose von ihrem Arzt erhielt. Der Termin mit dem Notar wurde daher auf den nächsten Tag verschoben, am 18. Februar erlag Ing. Alois Handler jedoch seinem Leiden.
Als Nachfolgerin von Ing. Alois Handler übernimmt seine Tochter, Klavierpädagogin Christl Hauser seine Firmenanteile und tritt in die Firma ein.
Das Ungleichgewicht zwischen den Gesellschafteranteilen der beiden Familien das durch den Austritt der Schwester von Ing. Karl Vockenhuber entstanden war, wurde nicht gelöst.
Im Gegenteil, der Konfklikt zwischen den beiden Familien sollte neuerlich aufflammen. Frau Christl Hauser droht mit der Kündigung des Gesellschaftsvertrages. Der Aufschwung und der Weiterbestand der Firma, die seit Jahren von Ing. Karl Vockenhuber fast im Alleingang geleitet wurde, war ernsthaft gefährdet. Erstmalig wurden die Anwälte der beiden Familien beauftragt, eine Lösung zu finden.
1960 stellt die Firma den ersten Betriebsarzt, Dr. Anton Breitner ein.
Auf der Wiener Frühjahrsmesse wurde das neueste Produkt der Firma, die Kamera C3m vorgestellt.
Eine Kamera mit Objektivrevolver mit Normalobjektiv, Weitwinkel und Televorsatz.
Auch neu war der sog. "Revolvergriff", mit dem man die Kamera halten konnte und erstmals mit der anderen Hand die Einstellungen vornehmen konnte.
1960 feierte die Optische Fertigung der Eumig ihr 10-jähriges Jubiläum.
Bereits 1949 wurde der Entschluss gefasst, sich von Zulieferfirmen unabhängig zu machen und die optischen Linsen für Kameras und Projektoren selbst zu erzeugen.
Anlässlich eines Österreich - Besuchs erhielt Schah Reza Pahlevi eine Eumig C3m in Luxusausführung mit dem Persischen Wappen versehen, als Geschenk.
Prinz Bertil von Schweden erhielt anlässlich der Österreich Woche, vom Österreichischen Handesldelegierten Krippl-Redlich, eine Eumig C16 Kamera, und
Willi Brandt, damals Bürgermeister von Westberlin, erhielt vom Österreichischen Handelsdelegierten Dr. Bock eine C3m als Geschenk, anlässlich der Österreich-Woche in West Berlin.
Im Sommer wurde die Eumig mit der Filmkontrolle bei der Europameisterschaft im Wasserskisport beauftragt.
Am 3. August 1960 teilte der Bürgermeister der Marktgemeinde Wr. Neudorf, Herr Franz Fürst der Firmenleitung mit, dass der einstimmige Gemeinderatsbeschluß gefasst wurde, dass der Weg zwischen der Biedermannsdorfer Straße und der Feldgasse, künftig als Eumig - Weg bezeichnet wird.
Am 3. September 1960 fand im Eumig Werk Wiener Neudorf die Überreichung von 60 Jubiläumsringen an die Mitarbeiter die ihr 10-jähriges Firmenjubiläum in diesem Jahr feierten, statt.
linkes Foto: Ringübergabe im Eumig Werk Wiener Neudorf
Am Abend wurden die neuen Jubilare zusammen mit den Jubilaren der Vorjahre anlässlich eines Empfanges im Palais Auersperg, geehrt.
rechtes Foto: Frau Christl Hauser, Frau Anni Handler (Witwe von Herrn Ing. Alois Handler) im Gespräch mit Ing. Karl Vockenhuber
Auf der Wiener Herbstmesse fand der neue Fernseher "Eumig Excellent 311" mit der 49cm - Rechteck - Bildröhre zum Preis von 5.100,- ATS grossen Anklang.
Das "Eumig Excellent 312"hatte eine 59cm - Rechteck - Bildröhre.
In diesem Jahr werden erstmals 100.000 Projektoren im Jahr erzeugt.
Anlässlich des Besuchs des südafrikanischen Wirtschaftsministers stattete eine südafrikanische Delegation der Eumig einen Besuch ab, da die Firma schon seit längerem in wirtwschaftlichem Kontakt mit Südafrika steht und dort eine Vertretung hat.
Am 20. Dezember 1960 wurde Herrn Ing. Karl Vockenhuber das goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.
1961
Um das Interesse am Schmalfilm weiteren Kreisen bekannter zu machen, beteiligte sich die Eumig mit einem Wanderpreis für einen zweimal jährlich stattfindenden Schmalfilmwettbewerb.
Rechtzeitig zur Wiener Frühjahrsmesse erschien die neue 8mm C 5 Zoom - Reflex - Kamera, die zahlreiche Neuerungen aufwies,
so z.B. eine vollautomatische photoelektrische Belichtungsregelung.
Die Blendenkorrektur konnte aber auch individuell, + oder - 3 Blendenwerte vorgenommen werden.
Auch wurde die Gebrauchsanleitung ausführlicher, dies war ein kleines Buch mit 60 Seiten, das auch einen kleinen Filmlehrgang enthielt.
Die grafischen Darstellungen wurden von dem Wiener Grafiker Rudolf Totter auch humoristisch unterstrichen.
Anlässlich der 100 Jahr - Feier der Fotografischen Gesellschaft in Wien wurden 12 Auszeichnungen verliehen.
Herr Prok. Ing. Georg Malek erhielt die Gesellschaftsmedaille in Gold für seine Leistungen auf dem Gebiet der Kamerakonstruktion.
Für einen Foto - Wettbewerb der beliebten Österreichischen Rundfunksendung "Autofahrer Unterwegs" stiftete die Firma Eumig die drei ersten Preise.
Die Moderatoren Walter Niesner und Rosemarie Isopp überreichten jeweils eine Eumig C3M, eine Eumig C3R und eine Eumig-Servomatic an die Gewinnner.
Im Festsaal der Wiener Hofburg fand der 5. Kongress der europäischen Werkschriftleiter FEIEA statt, an dem die Firma, bedingt durch die Werkszeitung "Eumig Lupe", eingeladen wurde.
Sowohl Repräsentanten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, waren vertreten.
Im Sommer kommt das neue UKW - Radio Eumigett 300 auf dem Markt.
Das Radio entspricht im Edelholzgehäuse - Styling der damaligen Zeit, und ist preislich durch die Anschaffungskosten von 1.190,- ATS ein preisgünstiges Radio.
Im März 1961 wurden die letzten Eumigette - Radios hergestellt.
Der Preisdruck auf dem Radiomarkt war stark gestiegen, es gab in Österreich elf Radiohersteller, und der Markt verkleinerte sich von 255.000 Radios die noch 1960 verkauft werden konnten, auf 240.000 im Jahr 1961.
So wurde entschieden, die Radioproduktion gänzlich einzustellen, und sich ausschließlich der Erzeugung von Filmkameras und Projektoren zu widmen.
Gleichzeitig soll die Forschung vorangetrieben werden, um auch in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben.
Herr Ing. Leo Kreutz, der bisherige Chef der Radioentwicklung wurde als Leiter in dem neuen Forschungslabor in Wien - Glanzing, in dem die Grundlagenforschung in Optik und Lasertechnik betrieben wurde, eingesetzt.
Die Firma feierte das 30 - jährige Jubiläum der Erzeugung der Projektoren. 1931 war der erste Projektor P1 erschienen.
Mittlerweile wurden 95 % aller Einzelteile in den eigenen Werken gefertigt.
Blick in eine Fertigungshalle in Wr. Neudorf, in der die Projektoren montiert wurden.
Auf der Wiener Messe auf dem Messegelände im Prater, an der die Eumig seit 1922 teilnahm, besaß die Firma mittlerweile einen eigenen Pavillon, und in der Radio - und Fernseh - Halle, ihren eigenen fixen Stand.
Ab1961 warb die Firma Eumig mit grossen Werbe - Leuchtschildern in den belebtesten Wiener Einkaufstrassen für ihre Produkte.
Die Mitarbeiterzahl stieg im Jahr 1961 auf mehr als 3000 Personen.
1962
Am 3. März 1962 stirbt im Alter von 64 Jahren Herr Prokurist Ing. Georg Malek, der fast vier Jahrzehnte in der Eumig als genialer Konstrukteur und Entwickler tätig gewesen war.
Für seine Leistungen auf dem Gebiet der Fotografie wurde er noch ein Jahr zuvor von der Österreichischen Fotografischen Gesellschaft ausgezeichnet.
Im Bild zu sehen das Konstruktionsbüro von Herrn Malek imEumig Werk Wien in der Buchengasse.
Anfang 1962 kam das Eumig T5 - Kassettentonbandgerät auf dem Markt, das von sechs 1,5 Volt - Batterien betrieben wurde.
Das T5 konnte man über ein Synchronkabel mit der Eumig C5 verbinden und so synchron Bild und Ton aufnehmen.
Die Laufzeit der Kassette betrug zweimal 10 Minuten.
Ende Juni 1962 sollte sich in der Geschäftsführung der Eumig eine Neuregelung ergeben.
Frau Christl Hauser hielt nach dem Tod Ihres Vaters Ing. Alois Handler über 61,54% an dem Unternehmen, wollte aber die Geschäftsführung nicht übernehmen. Ihr Sohn Dr. Raimund Hauser stand damals gerade vor dem Ende seines zweiten Jus Studiums.
Am 3. Juli 1962 wurde der neue Gesellschaftsvertrag von Ing. Karl Vockenhuber, seiner Mutter Stefanie Vockenhuber, Christl Hauser und deren Sohn Dr. Raimund Hauser unterschrieben.
Da Ing. Karl Vockenhuber die direkte Geschäftsführung erhalten wollte, wurde die Firma nicht in eine Aktiengesellschaft, sondern in eine OHG, "Offene Handelsgesellschaft" umgewandelt. Die Gesellschafter hafteten mit ihrem persönlichen Vermögen. Gleichzeitig wurde die Anteilsgleichheit zwischen den beiden Familien von 50% wieder hergestellt.
Auf Christl Hauser fielen 45%, auf Dr. Raimund Hauser 5%, auf Ing. Karl Vockenhuber 34,62%, und auf seine Mutter Stefanie 15,38%. Das Gesellschaftskapital betrug 72 Millionen Schilling. Zur Abgeltung der von der Familie Handler rückgeführten Kapitalmehrheit wird der Betrag von 2,5 Millionen Schilling vereinbart, der von Ing. Vockenhuber an die Familie Handler zu bezahlen ist.
Als Abgeltung für die beiden geschäftsführenden Gesellschafter wird ein Betrag von jährlich 420.000 Schilling vereinbart, sowie Abgeltungen für die Diensterfindungen und Patente von Ing. Karl Vockenhuber.
Mit 1. September 1962 tritt der Sohn von Frau Prof. Christl Hauser, Herr Dr. Raimund Hauser als persönlich haftender, vertretungsbefugter und geschäftsführender Gesellschafter in die Firma ein.
Er übernimmt die Leitung der kaufmännischen Sparten der Firma, die technische Sparte obliegt Herrn Ing. Karl Vockenhuber.
Frau Prof. Christl Hauser und Frau Stefanie Vockenhuber gehören dem Unternehmen als persönlich haftende, nicht geschäftsführende und nicht nach aussen vertretende Gesellschafter, weiterhin der Firma an.
Auf der Deutschen Industriemesse in Hannover wurde für eine Sonderschau namens "Gute Industrieform" die Eumig C5 als Ausstellungsstück ausgewählt.
Dies war ein neuerlicher Beweis dafür, dass die Eumig in Formgebung ihrer Produkte an führender Position lag.
Der Formgestalter war damals schon der Eumig - Mitarbeiter Herr Reinhold Zwerger, unter dessen Leitung die Abteilung für Formgestaltung stand.
Im Bild der damalige deutsche Bundeswirtschaftsminister Erhardt beim Besuch der Ausstellung.
In diesem Jahr besuchte der Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes Franz Olah die Eumig. (Foto: Ing. Vockenhuber bei der Begrüßung von Franz Olah)
Die Gesprächsbasis war trotz des Vorreitertums der Eumig bezüglich der 40 Stunden - Woche ausgezeichnet und wurde von der Geschäftsführung in der "Eumig Lupe" folgendermaßen kommentiert:
"Es war nicht nur unser persönlicher Eindruck, dass in der Einstellung zu den grundsätzlichen Fragen der Wirtschaft zwischen dem modernen Unternehmer und dem ebenso modern denkenden Gewerkschaftsführer eine verblüffend weitgehende Übereinstimmung bestand."
Die Verbundenheit zu der Firma konnten wir auch dem Schreiben von Franz Olah entnehmen, das er uns anlässlich der Eröffnung unserer ersten Ausstellung im Heimatmuseum Guntramsdorf 2009 zu der wir ihn eingeladen hatten, zusandte.
Herr Franz Olah war damals leider schon erkrankt, er verstarb 2 Monate später im Alter von 99 Jahren.
Im Sommer wurde im Werk Kirchdorf in Oberösterreich eine neue zweigeschossige Halle auf 1.350 m² Grundfläche, errichtet.
Am 27. Oktober 1962 verstarb der erste Arbeiter der Firma Eumig Herr Albert Liebl, der in der Vorgängerfirma bei der Gründung der Eumig in der Linken Wienzeile, in der auch schon Feuerzeuge erzeugt worden waren, von Ing. Alois Handler und Karl Vockenhuber als Arbeiter übernommen worden war. Herr Liebl arbeitete bis zu seinem 75. Geburtstag aktiv in der Firma.
Foto: Herr Albert Liebl wurde von Herrn Ing. Vockenhuber anlässlich des 40 - jährigen Bestehens der Firma Eumig, besucht.
Die Eumig S2 - Kamera erscheint auf dem Markt.
Sie ist mit dem lichtstarken Objektiv Eumigon ausgestattet, und zusätzlich mit einem neuen Eumig -Patent für die richtige Belichtung ausgerüstet.
Auch diese Kamera kann man mit dem Eumig T5 - Kassettentonbandgerät für die gleichzeitige Aufnahme von Bild und Ton, verbinden.
Vom 21. bis 30. September 1962 war die Eumig auf der Internationalen Messe in Helsinki durch eine vom Wirtschaftsförderungsinstitut der Bundeskammer gestalteten Gruppenausstellung vertreten.
Am 9. November besuchte der Österreichische Landwirtschaftsminister Dipl.Ing. Hartmann die Werke in Micheldorf und Kirchdorf.
Mit dem tragbaren Transistorradio Eumig 332 erhielten die Eumig - Designer (unter dem Chefdesigner Reinhold Zwerger) den ersten Staatspreis für Industriedesign.
Das Eumig 332 wurde später infolge der Einstellung der Radioerzeugung an die Firma HEA verkauft und hieß dann Trixi.
1963
Im April 1963 erschien die neue Eumig - Kamera C6 Zoom Reflex.
Sie war mit einem 10 - linsigen Objektiv und mit dem sogenannten "Magischen Griff" ausgestattet, einem Haltegriff, der eine automatische Brennweitenverstellung ermöglichte.
Durch die bereits 10 - Jährige gute Zusammenarbeit mit der englischen Vertreterfirma Johnsons of Hendon konnte der Umsatz der Eumig - Geräte in England wesentlich erhöht werden. Dieser Umsatzsteigerung musste auch im Service Rechnung getragen werden, an der North Circular Road im Nordwesten von London wurde ein Gebäude für das Vor - Ort Service von der Vertreterfirma angekauft, um darin eine erweiterte Servicestelle einzurichten, damit Reparaturen innerhalb kürzester Zeit durchgeführt werden konnten.
Nicht einmal ein halbes Jahr nach Erscheinen der C6 Kamera, erschien die neue Eumig S3 zomm Kamera auf dem Markt. Diese Kamera überzeugte durch die Einfachheit ihrer Bedinung, und war für technisch nicht begabte Konsumenten ideal, da sie mit einer Belichtungsautomatik und Elektromotor, ausgestattet war.
In Kirchdorf stattete der Oberösterreichische Landeshauptmann Dr. Gleißner dem Werk einen Besuch ab.
Der neue Schmalfilmprojekotr P8 Phonomatic novo erschien im Herbst 1963 erschien mit vollatomatischer Einfädelungs- und Filmfühung, und als einer der damals lichtstärksten Schmalfilmprojektoren der Welt, durch die Verwendung einer Jod - Quarzlampe als Lichtquelle.
Die Betriebsfeuerwehr Kirchdorf belegte anlässlich eines Landes - Betriebsfeuerwehrleistungswettbewerbs den ersten Platz
Am 5. August 1963 verstarb Frau Stefanie Vockenhuber im 73. Lebensjahr
Sie hinterließ ihre Firmenanteile ihren Kindern Ing. Karl Vockenhuber und der bereits 1956 aus dem Unternehmen ausgeschiedenen Tochter Elfriede Hofmann-Credner.
Erst im Jahr 1968 kam es zu einer Einigung über die Höhe der Abfindung von mehr als 2 Millionen ATS, die Ing. Karl Vockenhuber seiner Schwester für deren Anteil zu zahlen hatte.
Geschäftsführende Gesellschafter sind jetzt Ing. Karl Vockenhuber und DDr. Raimund Hauser, dessen Mutter Christl Hauser, hält weiterhin 45% der Kapitalanteile als persönlich haftende, aber die Firma nicht nach aussen vertretende, Gesellschafterin.
Kurz darauf traf die Firma erneut ein schwerer Schlag. DDr. Raimund Hauser wurde bei einem Autounfall durch schwerste Schädelverletzungen und zahlreiche Knochenbrüche lebensgefährlich verletzt. Mehrere Monate musste er im Krankenhaus verbringen.
Vom 12. bis 17. September fanden in den Eumig Werken in Wien und Wiener Neudorf die ersten Eumig - Informationstage für eine Abordnung der finnischen Generalvertretung und Foto - Kino - Fachhändler aus Finnland statt.
Ausgelöst durch einen Brief von Dr. Hermann Gmeiner - dem Begründer und Leiter der SOS Kinderdörfer, der in diesem Schreiben die Geschäftleitung um einen Beitrag von 100.000,- ATS für die Eirrichtung eines Kinderdorfhauses in Südkorea bat, wurde die erste Spendenaktion für das SOS Kinderdorf in der Vorweihnachtszeit ausgerufen.
Ing. Vockenhuber spendete 10.000,- ATS und stellte sich an die Spitze dieser Aktion. (Herr DDr. Raimund Hauser weilte nach seinem Unfall noch im Ausland auf Rekonvaleszenz)
Das Spendensystem war so angelegt, dass Ing. Vockenhuber persönlich zu allen leitenden Angestellten sammeln ging, diese wieder zu ihren Abteilungen, die Betriebsleiter wieder zu ihren Meistern, und diese wieder zu ihrer Belegschaft. Dies war die erste Sammelaktion für das SOS Kinderdorf, einer sich über Jahre haltenden Aktion, die dem Kinderdorf die Errichtung einiger Häuser ermöglichte.
Es wure ein Betrag von 130.000,- ATS gesammelt, also um 30.000,- ATS mehr als zu Ziel gesetzt worden war. Mit dieser Spende wurde ein "Haus Eumig" in Südkorea errichtet.
Insgesamt wurden bis zum Jahr 1977 von den Angestellten und der Geschäftsleitung über 900.000,- ATS gespendet.
Zahlreiche Eumig - Fans sendeten der Firma Fotos zu, so z.B. ein Herr Schmidt aus Hessen das rote "Okay" Radio mit einem interessierten Sperling.
Auf Wunsch des Österreichischen Aussenministeriums stattete der Rumänische Aussenminister Corneliu Manescu im Rahmen eines offiziellen Staatsbesuchs am 13.12.1963 einen Besuch in der Firma Eumig in Wiener Neudorf ab.
1964
Nach dem Erscheinen des 8mm Stummfilm - Projektors Mark M im Jahre 1964 mit Einfädelautomatik und Stillstandsprojektion, (Preis: 2.997,-ATS) wurde am 7. April 1964 im Rahmen einer Pressekonferenz und anschließender Vertretereinladung der neue 8mm Magnettonprojektors Mark S vorgestellt.
Es war dies der erste Magnettonprojektor der Welt mit automatischer Aussteuerung und Mischautomatk für unterschiedliche Tonquellen. Damaliger Preis: 5.997,- ATS.
Foto Links: Herr Jenkins, Vertreter aus London, Ing. Karl Vockenhuber und Ing. Wolfgang Loho anlässlich der Präsentation.
Neuerlich wurde von Herrn Lange aus Hannover eine neue Variante für die Abkürzung des Firmenlogos Eumig (Elektrizitäts und Metallwaren Industrie Gesellschaft) erfunden, nämlich die: "exakt universell mit interessanten gags".
Der Sieger anlässlich der ersten Weltmeisterschaft in der Formel 1 die in Österreich stattfand, hieß Laurenzo Bandini, die schnellste Runde des Rennens absolvierte jedoch der Amerikaner Dan Gurney, mit 1 Minute und 10,4 Sekunden / 146,644 km/h.
Dafür erhielt er als Sonderpreis eine Eumig C6 - Kamera.
Am 25. August 1964 verstarb völlig unerwartet Prokurist Wilhelm Satzinger, Direktor der Finanzabteilung im 63. Lebensjahr.
Für die höchst komplizierten und aufwendigen Berechnungen in der Optik wurde der erste Computer, eine programmgesteuerte Datenverarbeitungsanlage der Firma, eine Zuse Z 23 gekauft.
Das Gerät benötigte einen ganzen Raum für sich und bestand aus einem Rechenschrank, einem Trommelschrank und einem Bedienungstisch und arbeitete mittels Lochkarten.
Links: ein Schreiben von Dr. Ing. Konrad Zuse an die Firma Eumig.
Die Zuse wurde am 7. Oktober 1964 der Fachpresse anlässlich ihrer offiziellen Inbetriebnahme, vorgestellt.
Anlässlich der Wiener Herbstmesse wurde der Mark S mittels eines übergroßen Modells dem Wiener Publikum vorgestellt.
Am 3. November 1964 wurde bereits zum dritten Mal ein Tag der offenen Tür in den Werken Wien und Wiener Neudorf veranstaltet, bei dem die Verwandten und Freunde der Mitarbeiter Gelegenheit hatten, ihre Freunde und Familienmitglieder am Arbeitsplatz zu besuchen und sich die jeweiligen Werke anzusehen.
Der Projektor Eumig Mark - S und die Kamera Eumig C 6 wurden anlässlich eines Staatsbesuchs an das Thailändische Königspaar vom Österreichischen Bundespräsidenten Schärf überreicht.
Auf beiden Geschenken war das Wappen der Monarchen graviert.
Auf der Mailänder Triennale für Formgebung - und Gestaltung erzielte die Firma Eumig mit dem Magnetton Projektor Mark S und den Kameras S2, S3 und C6 die Goldmedaille.
Am 23. Dezember 1964 konnte der 25.000. dste Mark S an das Fertiglager geliefert werden.
Im Bild rechts das Team: Herr Bader, Herr Pelikan, Frau Schwarzrock, Herr Hammerl, Herr Bochdansky, Herr Stibernitz, Herr Höring, Herr Cizok, Herr Storsch, Herr Pangratz und Herr Holy.
Beim 7. Internationalen Reit - und Springturnier in der Wiener Stadthalle wurde für das Glücksspringen der Klasse M eine Eumig C6 Kamera als 1. Preis überreicht.
Zahlreiche Jubiläen wurden im Jahr 1964 gefeiert, so unter anderem auch das 40 - jährige Jubiläum von Herrn Ing. Leopold Kreutz, dem Chefkonstrukteur auf dem Radio - und Fernsehsektor, und Herrn Oberbuchhalter Franz Hofbauer.
Foto links: DDr. Hauser gratuliert Herrn Ing. Kreutz,
Foto rechts: Ing. Vockenhuber gratuliert Herrn Hofbauer
Für das SOS Kinderdorf in Taegu / Südkorea wurde für das dortige "Eumig - Haus" anlässlich der Weihnatlichen Spendeaktion in allen Werken ein Betrag von 20.250,- ATS gesammelt.
Beim 7. Internationalen Reit - und Springtournier in der Wiener Stadthalle wurde für das Glücksspringen der Klasse M als erster Preis eine Eumig C6 - Kamera verliehen.
Anlässlich der jährlichen Weihnachtssammlung konnte für das "Eumig - Haus" im SOS - Kinderdorf in Taegu ein Beitrag in der Höhe von 20.250,- ATS gesammelt werden.
Gründung der Immatra AG in Zürich, (Gesellschaft für immaterielle Anlagen) an der beide Eumig- Firmengruppen zu je 50 % beteiligt sind. Sie wird zu einer Holding - Gesellschaft für Eumig Vertretungen.
1965
Im Jahr 1965 feierte die Werkszeitung der Firma Eumig, die "Eumig - Lupe" ihr 10 jähriges Bestehen.
Im Rahmen einer Einladung in das Werk Wiener Neudorf wurde das Professorenkollegium der Technischen Universität Wien und Vertreter der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft durch das Werk geführt, um die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Produktion und Wirtschaft zu stärken.
Die Wiener Frühjahrsmesse präsentierte den neuen Stummfilmprojektor Mark M für Super 8 Filme. Preis: 2.535,- ATS
Das über den Projektor Mark S war in der Fachpresse mittlerweile ungemein groß.
Am 1. Mail 1965 wurde im New Yorker Coliseum anlässlich der Fotoausstellung IPEX von der Firma Kodak das neue Filmformat Super 8 vorgestellt.
Dies war eine ungeheure Revolution auf dem Filmsektor. Der Film musste nicht mehr in die Kamera eingefädelt und nachher gewendet werden, sondern war in einer fixen, geschlossenen Kassette eingelegt.
Auch die Entwicklung des Filmes war dadurch erleichtert worden, der Film bot ein größeres Bild und war von besserer Qualität.
Die Kamera - und Projektorenerzeuger waren im vorhinein von Kodak informiert worden. Eumig konstruierte die Projektoren Mark M und Mark S für das neue Filmformat um.
Auf der IPEX wurde auch die neue Filmkamera Viennette Super 8 vorgestellt, die vom dänischen Designer Acton Bjoern (Graf Bernadotte), einem Verwandten des schwedischen Königshauses, designt worden war.
Im Juni 1965 wurde das 500.000. dste Projektionsobjektiv "Euprozoom" produziert.
Das erste Exemplar dieses siebenlinsigen Objektivs wurde im Oktober 1961 gefertigt, sodass in den vier Jahren sieben Millionen Linsenflächen allein für dieses Objektiv bearbeitet wurden.
1966
1965 begann man mit der Errichtung des Eumig Werks in Fürstenfeld in der Steiermark, das 1966 in Betrieb genommen wurde. Dort wurde die Fertigung von elektrischen Baugruppen wie Kleinmotoren, Transformatioren und Messinstrumenten konzentriert , die dann in Wiener Neudorf in die Kameras und Projektroen eingebaut wurden.
Aus diesem Anlass besuchte der steirische Landeshauptmann Krainer die damaligen 90 Mitarbeiter, die bereits in einer provisorischen Werkstatt arbeiteten.
Anlässlich eines offiziellen Staatsbesuches erhielt der englische Thronfolger Prinz Charles vom Österreichischen Bundespräsidenten Franz Jonas eine Viennette Super 8 - Kamera mit seinem persönlichem Monogramm, überreicht.
1966 erschien die erste Eumig Musik - und Geräuschschallplatte, die für den Amateur sehr hilfreich für die Vertonung seiner Filme war, da sie 17 verschiedene Geräusche wiedergab, die sechs Musikstücke auf der 2. Plattenseite besonders für Filmvertonung geeignet waren.
Es folgten weitere Eumig Musik - und Geräuschschallplatten
An der Biennale 1966 für industrielle Formgebung in Laibach nahmen 12 Staaten aus Europa und Asien mit 700 ausgewählten Exponaten teil.
Es wurden 7 Goldmedaillen vergeben, eine davon erhielt Eumig für das Design der Viennette Super-8.
Der Eumig - Stand auf der Photokina in Köln die 1966 zum neunten Mal, nach dreieinhalb jähriger Pause wieder stattfand, war ständig überfüllt. Die Entscheidung auf das Super 8 Format umzusteigen, hat sich als richtig erwiesen.
Ausgestellt wurden der neue DUAL-Projektor Mark DL, der sowohl für Normal 8, als auch für Super 8 - Filme geeignet ist, das zur Viennette gehörende Unterwassergehäuse "Submarin" und die neue Eumig - Filmklebepresse: "Chemo - Splicer".
links: Chemo - Splicer - Klebepresse, in der Mitte: Submarin, das Unterwassergehäuse für die Viennette - Kamera, ganz rechts: Eumig Projektor Mark DL
Einen Staatspreis und eine Anerkennung erhielt Eumig 1966 für das Design des Projektors Mark S
Herr Dr. Heinrich Jungmann erhielt am 25.11.1966 die Silbermedaille der Kammer der gewerblichen Wirtschaft in Anerkennung seiner Verdienste, die er sich durch seine jahrzehnte lange Tätigkeit für die österreichische Industrie erworben hat.
Herr Dr. Jungmann gehörte damals seit über 30 Jahren zum engsten Mitarbeiterkreis der Geschäftsleitung, sowohl im Direktsionssekretariat, als auch in der Leitung der Rechtsabteilung und der Führung des Personalwesens.
1967
1967 erschien der neue Projektor Eumig Mark 8 , ausgestattet für Normal 8 und Super 8 Filmformate und mit einem Linsenkondensor - Beleuchtungssystem und dem Projektionszoom "Austrovar" 1:1,4.
Auch die Eumig C10 Zoom erscheint 1967, die "jüngere Schwester" der Eumig Viennette.
Beide Kameras haben hinsichtlich Konstruktion und technischer Merkmale viel gemeinsam, die C10 Zoom ist allerdings um ca. 1/5 billiger als die Viennette.
Herr Engelbert Kraut, der seit 1945 - über 20 Jahren in der Firma arbeitete erhielt die Prokura. Sein Aufgabenbereich ist die Oberleitung der Magazine.
Mit 1. Jänner 1967 ernennt die Geschäftsleitung Herrn Ing. Otto Pferschy - 2011 bis 2015 Vereinsobmann des Fördervereins Eumig - Museum - zum Assistenten des damaligen Betriebsdirektors Ing. Karl Brunner.
Mit dem Eumig Suprovar - Objektiv gelang Eumig eine Pionierleistung.
Das Objektiv ist 13-Linsig (angeordnet in 9 Komponenten), und war damals das lichtstärkste Objektiv der Welt.
Hauptsächlich fand es Anwendung im Zusammenhang mit hochspezialisierten Filmprojektor-Beleuchtungssystemen mit Kaltlichtspiegel und Halogenlampe. z.B.: im Eumig Mark DL.
Ab diesem Zeitpunkt konnten Super-8 Filme auch in großen Räumen optimal ausgeleuchtet, randscharf und brillant bis in die Details vorgeführt werden.
Im Frühjahr 1967 erschienen die vollautomatischen, bedienungsfreundlichen Filmkameras Eumigette und Eumigette Zoom. Die Kameras sind sowohl für Tageslicht, als auch für Kunstlicht verwendbar.
In Zusammenarbeit mit der Firma B + W Filterfabrik wurden für beide Kameras eine Serie von Vorsatzlinsen erschaffen, mit denen sich die Aufnahmemöglichkeiten beträchtlich erweitern ließen.
Vom Österreichischen Bundesheer wurde die Eumig Viennette für Unterrichtszwecke eingesetzt.
Es wurden Fallschirmspringer beim Absprung gefilmt.
Die Kamera wurde dabei einer Fallgeschwindigkeit von ca. 200 km/h ausgesetzt, beim Öffnen des Fallschirms wurde die Geschwindikeit von 200 auf 15 km/h reduziert, was eine große Herausforderung für die Kamera war. Hier Oberleutnant Hans Polster mit der Kamera die auf seinem Helm montiert war.
Seit der Einführung des Super- 8 Formats kam es bei Eumig zu einer starken Produktionssteigerung
1967 tagt der ICEF-Kongress in Wien (Arbeitsgemeinschaft für Audiovisuellen Unterricht)
Es wurde ein neuer Eumig - Unterrichtsprojektor vorgestellt, der im Herbst 1968 den In- und ausländischen Schulen zur Verfügung stehen soll.
Es ist dies ein System von kurzen kassettierten Kurzfilmen, die sich auch bei Tageslicht vorführen lassen.
Foto: Ing. Vockenhuber, Prof. Dr. Harrison (Educational Foundation for Visual Aids, London) Präsident der ICEF, DDr. Hauser.
Mit dem P8 Dual Projektor erscheint ein bedienungsfreundlicher Projektor mit Einfädelautomatik, Formatumstellung von Normal 8 auf Super 8 mittels eines Hebels und der Ermöglichung eines schnellen Rücklaufs des Filmes Ausschwenken des Objektivträgers.
Am 10. November konnte der 25.000.ste erzeugte P8-Dual - Projektor gefeiert werden. Die Fertigung dieser Projektoren war am 18.08.1967 begonnen worden.
von links nach rechts: Ing. Vockenhuber, Ing. Pammer, Herr Leichtfried, Betriebsleiter Ing. Meid, Werksleiter Zachata, Ing. Keznickl, Betriebsleiter Leth und Dir. Ing. Bruner.
Erstmals wurden in einem Jahr mehr als 200.000 Filmgeräte erzeugt.
1968
Anlässlich der 3. Jochen Rindt Racing Car Show gewann ein Herr von den Oberösterreichischen Nachrichten den Eumig-Airfix Filmwettbewerb.
Im Bild Jochen Rindt an der Airfix-Bahn.
Am 4. April feierte das Werk Wiener Neudorf sein 10-jähriges Bestehen.
Zu diesem Anlass besuchte der Landeshauptmann von Niederösterreich, Herr Ökonomierat Maurer das Werk in Wiener Neudorf.
Für die Buchhaltung wurde ein Siemag-Data 4000 Magnetkonten-Computer angeschafft.
Nach Dipl.Ing. Bistricky übernahm 1968 Herr Dipl.Ing. Helmut Gela die Leitung der Abteilung Optik-Entwicklung.
In Oberösterreich wird das alte Betriebsgebäude in Micheldorf endgültig aufgelassen.
Im Betrieb in Kirchdorf werden monatlich schon 300.000 Druckgußteile und mehr als 1,6 Millionen Kunststoffteile produziert. Die neu aufgebaute Lackiererei und der immer mehr ausgeweitete Werkzeug- und Formenbau arbeiten auf Hochtouren.
Das Werk in Kirchdorf feiert sein 10-jähriges Bestehen.
Mit der "Mark S" - Serie ist Eumig zum größten Tonfilmprojektoren - Hersteller der Welt geworden. Von 1965 - 1969 werden alleine von dieser Gerätemarke weltweit ca. 300.000 Stück verkauft. Mehr als 90% der Produktion setzt Eumig im Ausland ab, davon 1/3 im damaligen EWG - Raum.
Im Herbst 1968 fand wieder die größte Foto - Fachmesse der Welt, die 10. Photokina statt, an der die Eumig auch mit einem riesigen Ausstellungsareal teilnimmt.
Der Messestand beinhaltete 6 Vorführ- bzw. Besprechungskojen, einen Schreibraum, sowie Küche und Garderobe.
Für die Messebesucher standen 26 Tische und 108 Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Für die 27 Vitrinen benötigte man 1,6 Tonnen Glas.
Am 27.11.1968 besuchte Bundespräsident Franz Jonas das Werk Wiener Neudorf.
Er war der erste Österreichische Bundespräsident der die Eumig besuchte.
1969
Im Eumig - Werk Wiener Neudorf arbeiten 1969 ca. 1.200 Mitarbeiter. Der Frauenanteil beträgt 80%
Die Arbeits- und Lagerfläche beträgt 12.000 m².
In Wiener Neudorf ist die Optik und die Projektorenmontage untergebracht.
Die Optikfertigung bearbeitet täglich ca. 15.000 Linsen, oder 30.000 Flächen.
Am 15. Jänner 1969 besuchte Vizekanzler Dr. Hermann Withalm das Wiener Werk im 10. Wiener Gemeindebezirk
Am 29. Jänner 1969 besichtigt der Präsident des "Österreichischen Gewerkschaftsbund" Anton Benya das Werk in Wiener Neudorf.
Im Bild in der Blindenabteilung.
Anlässlich der Weihnachtsaktion konnte für das SOS Kinderdorf in Taegu in Korea 17.500,- ATS gesammelt werden
1969 erhielt Eumig je einen Staatspreis und eine Anerkennung für das Design des Eumig Mark S 712 Projektors
Am 7. Mail 1969 wurde die Eumig als einziges österreichisches Industrieunternehmen vom Prinz Philip von Edinburgh besucht, der anlässlich des Staatsbesuches seiner Frau Königin Elisabeth II in Österreich weilte.
Man führte ihn durch das Werk Wiener Neudorf und überreichte ihm als Erinnerungsgeschenk die kurz vor dem Besuch fertig gestellte 150.000.ste Viennette - Kamera.
Prinz Philip von Edinburgh bei Eumig in Wiener Neudorf
Video von Herrn Matthias Kafka, der im Auftrag des
Landes Niederösterreich "Das Goldene Buch"
des Landes Niederösterreich über berühmte Besucher
aufarbeitet, mit einem Interview von Herrn DDr. Raimund Hauser
und Ing. Otto Pferschy über den Besuch von
Prinz Philip im Werk eumig Wiener Neudorf.
Es kommt zur Zusammenarbeit Fairchild / USA, da Fairchild sich seit Jahren mit der Entwicklung des Tonfilmes beschäftigte.
Eumig verwendete für sein Schulfimsystem auch ein Filmkassettensystem. Man einigte sich als Filmformat auf das Super 8 - Format und als Tonträger die auf den Film aufgetragene Magnetspur. Auf allen Geräten sollte ein genormter Ton-Bild-Abstand von plus 18 Bildern sein. Dadurch konnten Unterrichtsfilme sowohl in dem einen, als auch in dem anderen Kassettensystem vorgeführt werden.
"Es sollen zwischen den Firmen bei voller Wahrung der Selständigkeit beider Firmen, ohne jede finanzielle oder sonstige Bindung technische Errungenschaften und Erkenntnisse gegenseitig ausgetauscht werden, zum Wohle des Marktes."
Dkfm. Kanhäuser mit Mr. Sherman Fairchild
Auf der Wiener Frühjahrsmesse konnte man die Besucher mit der Viennette 2 begeistern.
Anlässlich seines österreichischen Staatsbesuches äusserte der grusinische (heute: georgische) Ministerpräsident Herr Giwi D. Dshawachischwilli den Wunsch das Eumig Werk in Wiener Neudorf zu besichtigen.
Am 29 Mai 1969 wurden sieben Eumig - Mitarbeiter durch den Präsidenten des "Österreichischen Gewerkschaftsbund" Anton Benya für ihr 45 - jähriges Eumig Jubiläum mit einer goldenen Plakette der Arbeiterkammer geehrt.
Von der Mailänder Zeitung "La Notte" erhielt die Eumig die Auszeichnung für "Qualität und Höflichkeit"
Dies ergab eine Umfrage unter den vieltausend Lesern der Zeitung, die die Eumig Artikel mit denen von Konkurrenzfirmen verglichen.
Der in der Versuchswerkstätte in Wien beschäftigte Eumig - Mitarbeiter Steffen Kriechbaum wurde Staatsmeister im 200m Brustschwimmen.
Am 09.Oktober 1969 stattete Bundeskanzler Dr. Josef Klaus gemeinsam mit seinem Landesrat Ludwig dem Werk in Wiener Neudorf einen Besuch ab.
Am 19. Dezember 1969 übernimmt Eumig die Firma Bolex in Yverdon in der Schweiz, die seit der Einführung des Super 8 Filmsystems in Schwierigkeiten steckte. Mit diesem Kauf übernimmt die Eumig auch die Bolex Entwicklungsmannschaft.
1970
Eumig baut in Fürstenfeld in der Steiermark auf einem 40.000m² großen Grundstück eine Werkshalle.
In den Jahren 1967 - 1969 hatte die Eumig in einem Mietlokal in Fürstenfeld mit der Produktion von Kippschaltern für Projektoren begonnen. Fürstenfeld lag damals in einer volkswirtschaftlich sehr ungünstigen Grenzregion, wo noch genügend Arbeitskräfte zur Verfügung standen. Als die Belegschaft 80 Personen erreicht hatte, war das Mietlokal eindeutig zu klein.
In der ersten Werkshalle erzeugte die Firma Transformatoren und Motoren für Filmkameras.
Als der große Ausbau des neuen Werkes begann, erreichte der Mitarbeiterstand 294 Arbeitskräfte. In der neuen Halle sollte die Gerätemontage untergebracht werden.
Für die Stadt und ihre Umgebung begann ein wirtschaftlicher Aufschwung.
Die Eumig - Forschungsabteilung fand unter Mitwirkung der Semperit - Werke ein Verfahren zur zerstörungsfreien Materialprüfung von Autoreifen mit Hilfe von Laserstrahlen.
Drei Anlagen wurden zur Prüfung von Turbinenschaufeln nach Deutschland, an Rolls Royce nach Großbritannien und an das indische Industrieforschungszentrum verkauft.
Bereits 1970 wurden verdiente und für den Betrieb an besonderer Stelle verantwortlich tätige Arbeiter in den Rang von "Spezialfacharbeitern" gehoben. Es wurde ihnen bei Erreichen des 65 Lebensalters eine höhere Abfertigung zugebilligt, und auch bezüglich Kündigungsschutz wurden sie in einen ähnlichen Status wie Angestellte gehoben. Ziel dieser Aktion war, verdiente und für den Betrieb wertvolle Arbeitskräfte für ihre Leistungen besser zu entlohnen, und sie auch enger an die Firma zu binden. Dies war eine Pioniertat der damaligen Zeit, da im Gesetz für solche Arbeitskräfte kein besonderer Status vorgesehen war.
Im Werk Wiener Neudorf verfügte die Eumig über eine Freiwillige Feuerwehr - Gruppe von 60 eingeschulten Kräften, die mindestens einmal pro Jahr Übungen durchführten.
Im Werk Micheldorf bestand schon seit 1947 eine eigene Betriebsfeuerwehr, da dort die Schweißerei und die Lackiererei beherbergt waren. Sie verfügte über einen Stand von 21 Mann und wurde später in das Werk nach Kirchdorf übernommen.
Am 15. September 1970 besuchten der Prinz von Liechtenstein und Otto von Habsburg das Werk in Fürstenfeld
In Yverdon in der Schweiz übernahm die Bolex- Studienabteilung von der Eumig Entwicklungsaufträge. Mehr als 60 Techniker arbeiteten in Yverdon.
für den Eumig 711 - Schulfilm Kassettenprojektor mit Ton wird eine Automatik mit Logik eingeführt. Es wurden 11.600 Stück produziert.
1971
Im Werk in Fürstenfeld wird der 500. Mitarbeiter aufgenommen, insgesamt überschreitet der Beschäftigtenstand 4000 Mitarbeiter. Im Februar verließ das Dreimillionste Eumig - Filmgerät das Montageband in Wiener Neudorf.
Anlässlich des 15-jährigen Bestehend der Eumig - Blindenabteilung erhielt Ing. Karl Vockenhuber die erste Ehrenmitgliedschaft des Österreichischen Blidenverbandes.
Im März begann die Auslieferung des Amateur - Kassettenprojektors 510 D.
Am 31. März 1971 stattete der damaliger Minister a.D. Dr. Kurt Waldheim dem Eumig - Werk Wien einen Besuch ab.
Leonard Bernstein erhielt am 6. April die dreimillionste "mini zoom reflex" - Kamera überreicht.
Dr. Walther Heering, der damals bekannte Verleger von Foto - Fachliteratur besuchte die Eumig Werke. Er spürte dem Erfolg des Unternehmens nach, das in einer Zeit der Rezession eine Produktionssteigerung von 260.000 auf 310.000 Geräte zu verzeichnen hatte, und einen Beschäftigtenstand von 3000 auf 4000 Mitarbeiter. Sein Besuchsresumee wurde in einem mehr als 5- seitigen Artikel in der Fachzeitschrift "Der Fotohändler" veröffentlicht.
Am 7. Juni 1971 fand der Spatenstich von Ing. Vockenhuber und DDr. Hauser zum Bau der neuen 12-geschossigen Eumig - Zentrale in Wiener Neudorf statt.
Am 21. Juni 1971 wurde auf dem Eumig - Werksgelände in Wiener Neudorf ein 450 m² großer Supermarkt der A & O - Ladenkette für die Werksangehörigen eröffnet.
Eumig war mit diesem Service für seine Mitarbeiter die erste Firma in Europa, die diesen Einkauf "direkt am Arbeitsplatz" ermöglichte.
Am 12. Juli fand der Spatenstich für das neue Verwaltungsgebäude von Bolex - International in Yverdon durch Herrn Ing. Königslehner, Leiter der Entwicklungsabteilung von Bolex International, statt. Es ist ein 3-geschossiges Gebäude für die Abteilungen Entwicklung und Konstruktion, geplant.
Die Produktion der Eumig - mini - Kamera, der kleinsten Super 8 - Spiegelreflexkamera der Welt läuft an.
Die erste Kamera einer Reihe von 5 Kameras. Im Bild die Mini Zoom reflex. Von Mini Kameras wurden 500.000 Stück produziert.
Die Eumig - Mini - Kamera erhielt 1971 eine Anerkennung für gutes Industriedesign.
Es erscheint ein neuer Tonfilmprojektor, der Mark S 710 D, der als Hochleistungsprojektor gehandelt wird.
Auf der "Internavex" der jährlichen Fachausstellung für audiovisuelle Geräte stellte Eumig den Schulfilmprojektor den Pädagogen vor.
Am 29. Oktober 1971 wird Ing. Karl Vockenhuber zum Ehrenbürger der Stadt Fürstenfeld ernannt.
In Wr. Neudorf besuchen leitende Herren vom Handelsministerium, Aussenministerium und vom Industriellenverband die Eumig, und in Kirchdorf stattet Bischof Dr. Franz Zauner dem Werk einen Besuch ab. (Foto)
1972
Im März erhielt der damalige UNO - Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim eine "eumig mini 3" - Kamera überreicht.
Die "eumig mini 3" wurde international in tw. ganzseitigen Farb- und schwarz-weiß-Anzeigen in Illustrierten, Nachrichtenmagazinen und Tageszeitungen beworben.
Hochrangige Italienische Industrielle besuchten das Werk Wiener Neudorf.
Auf Einladung des österreichischen Handelsministers Dr. Josef Staribacher besuchte sein schweizer Kollege Bundesrat Ernst Brugger Österreich und auch das Werk in Wiener Neudorf.
Das Werk in Fürstenfeld war damals eines der prominentesten steirischen Grenzbetriebe. Am 28. März besuchte der Landeshauptmann Dr. Niederl den Betrieb.
Eine Gruppe von 8 spanischen Journalisten der angesehensten Tages- und Wirtschaftszeitungen (drei Chefredakteure und fünf Ressortchefs) statten dem Werk Wiener Neudorf einen Besuch ab.
Am 14. Juni stattete der polnische Außenminister Stefan Olszowski dem Eumig - Werk Wiener Neudorf einen Besuch ab. Er war auf Einladung des österreichischen Amtskollegen Dr. Kirchschläger nach Österreich gekommen.
Für die kalifornische Firma AVCO wurde eine elektronische Mini - Fernsehkamera entwickelt. Es gab einen Fixauftrag über 10.000 Kameras, doch die Firma AVCO ist insolvent. Fotos: TV-Monitor & Kamera
Erstmals wurde ein internationaler Druckgußwettbewerb für Magnesium, das damals leichteste Gebrauchsmetall ausgeschrieben.
Für Teile von Fernsehkameras und Filmprojektoren erhielt die Eumig (Werk Kirchdorf) den ersten Preis.
Im August wurde in Gloggnitz / NÖ eine modern eingerichtete Fleischhauerei gepachtet, um die Werksküche der Firma mit selbst aus der Region Niederösterreich zubereitetem Fleisch zu versorgen.
Ein Jahr und 6 Wochen nach dem Spatenstich feierte man am 20.Juli die Gleichenfeier des Eumig - Zentralgebäudes.
Ein neues Wahrzeichen war in Wiener Neudorf entstanden.
Baumeister war Ing. Mayrhofer, ein Eumig - Mitarbeiter der das Haus geplant hat, Baufirma war die Porr AG.
General Lamizana, Staatspräsident von Ober-Volta (Westafrika, damals 5,2 Millionen Einwohner, heute: Burkina Faso) stattete dem Werk Wiener Neudorf einen Besuch ab.
Die Eumig beeindruckte besonders durch ihre Autarkie in der Erzeugung, und durch den hohen Exportanteil von 95%.
Österreich hatte eine Berufsschule für mechanische Berufe in Ober-Volta als Entwicklungshilfe eingerichtet.
Auf der Photokina stellte die Eumig die Mini - Kameras vor, und Prototypen der neuen I-System-Projektoren.
60 Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaften von Niederösterreich und dem Burgenland statteten im Oktober dem Werk Wiener Neudorf einen Besuch ab.
1973
Am 19. Juni 1973 tagten die Mitglieder des Zentralbetriebsrats zusammen mit den Betriebsleitern und der Geschäftsführung über die Übernahme von Fachkräften ins Angestelltenverhältnis und eine geplante Ertragsbeteiligung für alle Mitarbeiter.
Man will die Mitarbeiter zum kosten-und leistungsbewußten Denken anregen und auch eine Anerkennung für langjährige Betriebstreue zum Ausdruck bringen. Es soll die Zahl der Dienstjahre berücksichtigt werden, sodaß die Ertragsbeteiligung auch in gewinnlosen Jahren noch eine Treueprämie ist.
Mit der Eumig "mini 5" fand die Krönung des miniaturisierten Super-8 Filmkameraprogramms statt. Die besondere Stärke dieser Kamera lag beim Filmen im Makrobereich. Echte Makro-Aufnahmen unter Ausnützung des gesamten Zoombereiches.
Zum ersten Mal fand auf Initiative des damaligen Betriebsarztes ein Lungenröntgen der Mitarbeiter statt. 1.064 Mitarbeiter (89,7%) ließen sich während der 3 Wochen in denen der Bus vor Ort war, untersuchen.
Am 25. Jänner 1973 fand die festliche Eröffnung und Inbetriebnahme des Neubaues der Tochterfirma Bolex mit dem neuen Entwicklungszentrum in Yverdon statt. Auf 4 Geschoße verteilt umfasste der Bau 9.300 Kubikmeter umbauter Raum.
Die Bolex Studienabteilung führt Forschungs- und Entwicklungsaufträge für Eumig durch.
Mit dem Mark S 807 Tonfilmprojektor für Super 8 eröffnete die Eumig die "800" Filmprojektorserie.
Zahlreiche Geldinstitute in ganz Österreich waren schon mit Eumig Viennette 3 - Kameras ausgestattet, in Mödling wurde aufgrund der Überfall - Aufnahmen ein Bankräuber gefasst, der zwei Angestellt niedergeschossen hatte.
Die VC 551 Eumig - Fernsehkamera, eine der leichtesten und kleinsten Fernsehkameras der Welt wurde mit dem Staatspreis für gute Form ausgezeichnet.
Bundesminister Dr. Staribacher überreichte Ing. Vockenhuber das Diplom, im ganz rechten Bild Diplomgrafiker Reinhold Zwerger, der Designer der Kamera.
Der Eumig Mark 610D - Filmprojektor setzte neue Maßstäbe auf dem Markt.
Ende Oktober 1973 fand die Vertragsunterzeichnung für das neue Eumig Werk in Bad Deutsch Altenburg statt.
Eumig übernahm dort die schon bestehenden Werkshallen der ehemaligen Strumpffabrik Arwa. Die Lackiererei und die Galvanik sollten einen weiteren Stützpunkt finden, und auch die Motorenfertigung.
Rechtes Foto Ing. Vockenhuber, Ing. Pferschy, Betriebsleiter Leth, Dipl.Ing. Hartmann, Dr. Stanek, Betriebsleiter Ing. Bidmon, Betriebsleiter Rath.
Am 11. September 1973 wurde das Fließband auf die Produktion von Tonprojektoren umgestellt, damit musste man sich von der Erzeugung des Mark 8 verabschieden.
Seit dem 1. Dezember 1966 wurden von diesem Erfolgsmodell genau 226.985 Stück erzeugt.
Für Verbesserungsvorschläge innerhalb der Produktion, oder wie man Unfälle vermeiden konnte oder für einen rationelleren Arbeitsablauf wurden Prämien ausgezahlt. Sei es in Form von Geld 500 - 1.000 ATS, oder Golddukaten. Links zwei Fotos anlässlich der Prämienübergabe.
Die Kinder von Ing. Karl Vockenhuber Peter, Renate Ursula und Paul Vockenhuber treten als Kommanditisten in die Firma ein. (Foto:Simonis)
Umwandlung der Eumig OHG (Offene Handelsgesellschaft) in eine Kommanditgesellschaft.
1974
Auf Einladung des Wirtschaftsförderungsinstituts konnte die Eumig Auf der "Exempla 74" einer Handwerksmesse, ausstellen. Die Eumig konnte zeigen, dass auch das komplizierteste Industrieprodukt dargestellt an Hand der VC 551 Fernsehkamera, als Summe von Bestandteilen das Werk menschlicher Hände ist: Hand-Werk.
Linkes Foto, die Vertretertagung 1974 im Vienna Intercontinental Hotel
Der Herausgeber, Chefredakteur und Verlagsleiter der New Yorker Fachzeitschrift "Modern Photography" besuchten die Firma.
Burt Keppler, Andrew Mannheim und W.C.Bornstein, die von Exportleiter Ing. Loho, Ingo Sicka und Norbert Mach durch das Werk geleitet wurden.
Auch Dr. Karl Schleinzer, damals Bundesparteiobmann der Österr. Volkspartei stattete der Eumig einen Besuch ab. (Bild: Werkzeugbau mit Roland Zahradnik, geführt von Betriebsleiter Ing. Bidmon)
1974 erhielt auch das Werk in Kirchdorf OÖ seine eigene Werksküche. Bild, Küchenchef Hermann Knoll
Im April 1974 fand der Beginn des Einzuges in das neue Zentralgebäude der Firma Eumig in Wiener Neudorf statt.
Die Verantwortlichen für den Bau des Eumig - Hochhauses in Wiener Neudorf:
Prok. Ing. Otto Pferschy, Baumeister Maierhofer, Ing. Herbert Haderlein
Das Techniker - Team des Hochhauses:
Wilhelm Dufaux, Peter Nistelberger, Peter Kolar, Ing. johann Mayrhoffer, Heinz Tehsarik
Am 25. September 1974 fand im Rahmen eines Empfanges durch die Eumig Geschäftsführung die offizielle Eröffnung des neuen "Eumig - Hauses" in Wiener Neudorf unter Teilnahme von zahlreichen Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft statt.
Im Bild links: Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky mit Komm.Rt.Ing.Karl Vockenhuber
In der Fleischhauerei in Gloggnitz wurden 1974 in den ersten Monaten 61 Rinder und 403 Schweine verarbeitet. Die Tiere kamen aus Prigglitz und Gasteil, wurden ohne Zufütterung von Hormonen tierärztlich kontrolliert aufgezogen. 6 Wochen vor der Schlachtung war eine Antibiotikagabe verboten.
Das Kühlhaus erfasste eine Menge von ca. 4.000kg (ca. 10 Rinder und 20 Schweine) Die Fleischverteilung erfolgte Mittwoch, mit LKW's wurden 2.000 bis 2.500 kg Fleisch nach Wr. Neudorf gebracht, von dort nach Kirchdorf und Bad Deutsch Altenburg weiter geleitet. Alle Werksküchen hatten einen gemeinsamen Speisezettel.
Bei der alle 2 Jahre stattfindenden Photokina, war Eumig mit einem 406m² großen Stand vertreten.
Die Favoriten waren die Viennamatic 300XL - Kamera, und der neue R 2000 Bildschirmprojektor.
Besonders der "High Quality Sound" der Tonprojektoren fiel auf.
Von der Vereinigung Österreichischer Industrieller erhielt der Redakteur der "Eumig Lupe" Dr. Christian Hofer die "Silberne Feder" für die beste betriebspublizistische Leistung.
1974 werden alle Mitarbeiter die damals Arbeiter waren, per 1. September in das Angestelltenverhältnis übernommen!
Die Lohneinstufung wurde folgendermaßen vorgenommen:
Dies brachte für die Mitarbeiter materielle Vorteile wie Abfertigungsansprüche, die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, es betraf auch die Kündigungsfristen des Dienstgebers.
Wichtig für die Firma war, die gesellschaftliche Gleichstellung aller Angestellten. Aus dem Stundenlöhner ist ein Gehaltsempfänger(in) geworden, der (die) ein leistungsgerechtes Monatsgehalt erhält.
Bei einer der bedeutendsten Industrieausstellungen der Welt, der Hannover Messe wurden die technischen Spitzenprodukte der Eumig für die industrielle Anwendung präsentiert:
Das Gerät HT10 für zerstörungsfreie Materialprüfung auf holografisch-interferometrischem Weg
Das LD 151 Laser-Entfernungsmessgerät für die Abstandsicherung bis zu 15 Meter berührungslos und automatisch,
Die Eumig video camera VC 552, damals die kleinste und leichtgewichtigste Fernsehkamera der Welt und der
Bi-Tonprojektor Mark S O & M, ein Tonprojektor für Lichttonwiedergabe und Magnettonaufnahme- und Wiedergabe.
Im Wiener Palais Liechtenstein wurde alljährlich der vom Institut für Formgebung verliehene Preis für gutes Design verliehen.
Die Eumig mini3 Servofocus gewann, Herr Ing. Michael Drahonovsky übernahm ihn stellvertretend für den Eumig Dipl.Grafiker Reinhold Zwerger aus der Hand von Handelsminister Dr. Josef Staribacher.
1975
Bis zum Jahr 1975 wurden in die Adaptierung und den Ausbau des Werkes Bad Deutsch Altenburg insgesamt 13 Millionen Schilling investiert, wo sich die Lackiererei befand.
Durch die Übersiedelung der Zentrale nach Wiener Neudorf musste eine Fuhrpark - Logistik erarbeitet werden, um die Angestellten pünktlich von Zu Hause zum Arbeitsplatz zu befördern.
Der gesamte tägliche Werksverkehr in den verschiedenen Betrieben wurde mit vier eigenen und ca. 40 von insgesamt 8 Großbetrieben (auch von Post und Bahn) angemieteten Autobussen durchgeführt.
Täglich wurden 55 Linien gefahren und ca. 2.600 Sitzplätze angeboten. Um die Wünsche mit den Möglichkeiten zu koordinieren, wurden Busvertrauenspersonen eingesetzt, die zwischen den verschiedenen Fahrgastgruppen und den Logistikern koordinierten.
Auch die Badener Bahn war durch die Ansiedelung der Eumig wieder voll ausgelastet.
Im Steirischen Werk Fürstenfeld, das mittlerweile seit 10 Jahren bestand, stieg die Mitarbeiteranzahl von 500 auf 850 Angestellte. Davon etwa 700 Frauen.
Etwa die Hälfte der Mitarbeiter wurde mit Postautolinien die von der Eumig bestellt wurden, an den Arbeitsplatz gebracht.
In Fürstenfeld wurden die Projektoren montiert, die Teile wurden aus Kirchdorf (nicht lackierte Druckgußteile) und Bad Deutsch Altenburg (lackierte Teile, und Kabelbäume) angeliefert. Innerhalb einer Stunde erfolgte die Zusammensetzung eines Projektors, der noch auf seine Funktionen geprüft wurde.
Auch Video Kameras wurden in Fürstenfeld erzeugt.
Foto: Einjustierung der Fernsehkamera VC 551
Bei der Ende Juni in München stattfindenden internationalen Ausstellung für Laser - Techologie, der "LASER 75" war die Eumig mit dem Holographisch-interferometrischen Prüfanlage Eumig HT-10, das für das Erkennen von Materialfehlern in Autoreifen, kamellierten Werkstoffen, Gummi-Metallverbindungen, geschweißten Plastikkörpern oder hochbelasteten kritischen Maschinenteilen konstruiert worden war,
und mt dem Eumig - Laser-Radar LD 151 zur berührungslosen Messung von Entfernungen und Entfernungsveränderungen, vertreten.
Die Eumig Video - Kamera 552 wurde im Wiener Planetarium und auf der Urania Sternwarte in Wien mit großem Erfolg eingesetzt, da sie sich ob ihrer kleinen Abmessungen und ihres geringen Gewichtes leicht mit den Fernrohren verbinden ließ.
Seit 1969 hatte sich die Anzahl der Mitarbeiter verdoppelt, am 18. August 1975 wurde ein Personalstand von 5.029 Frauen und Männer gezählt.
Bei der 8. internationalen Druckgußtagung in München wurde Eumig für eine Gußteil - Garnitur des Hintergrundprojektors R 2000 der 2. Preis verliehen.
Herr Rudolf Hüttner übernahme in Vertretung von Herrn Betriebsleiter Walter Krenn die Urkunde aus den Händen von Herrn Dr. Gittlesen entgegen.
Seit 1975 war es möglich, die Filmvorführung ohne spezielle Leinwand, ohne Verdunkelung!
Dies war eine Sensation auf dem Markt. Der neue Tageslichtprojektor R 2000 Instaprojection machte dies möglich.
Auch die bis dato herkömmliche Art der Wiedergabe auf eine Leinwand war, durch das Ausschwenken eines Umlenkspiegels bei einer Bildgröße bis zu 1,50 Meter, möglich.
Der R 2000 - Bildschirmprojektor erhielt 1975 eine Anerkennung für Gutes Design.
An der alljährlichen Vertretertagung nahmen leitende Herren aus 16 Vertretungen aus der ganzen Welt teil.
Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland Dipl.Ing. Horst Grabert besuchte im Oktober mit seiner Frau das Werk Wiener Neudorf.
von links: Dir. Dr. Meczner, Ing. Vockenhuber, Edith Vockenhuber, Katharina Grabert, Botschafter D.I. Horst Grabert, Betriebsleiter Leth
Eumig ist 1975 mit mehr als 500.000 in einem Jahr erzeugten Projektoren der größte Filmprojektor - Hersteller der Welt.
Der Umsatz des Unternehmens überschritt erstmals eine Milliarde Schilling.
Mit dem neuen Suprogon - Zoom Spitzenprojektionsobjektiv ging in der Optikerzeugung ein neues Projektionsobjektiv für 8mm Film in Produktion.
Im ersten Jahr der Optischen - Linsenproduktion 1950 waren 20.000 Stück Linsen gefertigt worden, 1957 bereits über eine Million, 1975 wurden 6 Millionen Stück Linsen gefertigt. Täglich wurden 30.000 Stück Glasteile erzeugt, insgesamt wurden von 1950 bis 1975 rund 60 Millionen Stück Glasteile (optische Linsen) hergestellt. In derselben Zeit verließen weit mehr als 5 Millionen Objektive die Optikfertigung.
1976
Den Mark 610D Tonfilmprojektor gab es 1976 mit dem neuen Suprogon - Zoom - Objektiv als Mark 610D LUX
Foto: Ing. Vockenhuber, DDr. Hauser und für Polaroid Laurence G. Norris bei der Unterschrift.
Nach ca. 18 Monate langen Vertragsverhandlungen wurde am 26. Jänner 1976 der Vertrag zwischen der amerikanischen Firma Polaroid Corporation und Eumig geschlossen.
Eumig soll die erforderlichen Filmkameras und Projektoren erzeugen, und an Polaroid liefern.
Eumig war es gelungen, umfangreiche Absicherungen im Vertrag unterzubringen. Eumig soll bis November 1977 die Kapazitäten zur Fertigung von 150.000 Einheiten Kameras und Betrachtungsgeräten für das "Sesame System" schaffen.
Sollte Polaroid weniger als die Nennkapazität abnehmen, so wird Polaroid einen Preisaufschlag in der Höhe von 15% der Gesamtkaufsumme der Minderabnahmemenge, bezahlen.
Im Falle einer Stornierung oder Kündigung des Abkommens, treten lt. Vertrag umfangreiche Abschlagszahlungen an Eumig in Kraft, und zwar entschädigt Polaroid Eumig für alle Löhne und Gehälter der Angestellten, die tatsächlich an diesem Projekt gearbeitet haben, und auch für die sowohl in Fertigung befindlichen Geräte, als auch für die fertiggestellten Geräte zum gültigen Verkaufspreis, und alle auf Lager liegenden Rohmaterialien und Komponenten.
Im Werk Fürstenfeld wird ein nebenstehendes Gebäude gekauft und in das Werk eingebunden, in dem die Polaroid - Filmbetrachter - Geräte erzeugt werden.
Das alte Werk in der Wiener Buchengasse in dem zuletzt die Galvanik untergebracht war wird komplett aufgelassen, die Galvanik nach Wiener Neudorf übersiedelt, wo sie umweltgerecht untergebracht wurde. In Wiener Neudorf wird auch Platz für die Montage der Polaroid Kameras geschaffen.
Dafür musste der Beschäftigtenstand stark ausgebaut werden, in Fürstenfeld auf 1.300 Mitarbeiter.
In der Nacht vom 5. auf den 6. Jänner wurde das Dach der Werkshallen in Wiener Neudorf durch einen orkanartigen Sturm teilweise abgetragen.
Die erste HT-10 - Anlage zur holographisch - interferometrischen Materialprüfung gelangte 1976 zur Auslieferung.
Mit 1. März 1976 steht neben dem allgemeinen Betriebsarzt zusätzlich auch ein Frauenarzt für die Werke Wiener Neudorf und Fürstenfeld für die Angestellten zur Verfügung.
Mit den neuen PMA - Kameras wurden neue Hochleistungskameras für den Amateur auf den Markt gebracht.
Die Kameras waren mit einer PMA (Panorama Macro Aspheric) Vorsatzlinse ausgestattet, einem 4mm verzeichnungsfreiem Weitwinkel Vorsatz, der erlaubt im Makrobereich ab Linsenscheitel mit extremer Schärfentiefe zu filmen. Damit gelang Eumig eine Weltneuheit. Der Preis einer Kamera betrug damals: 6.380,- ATS.
1976 erscheint die Eumig Makro Sound 80 - Tonfilmkamera
Im Eumig Werk in Kirchdorf wird um ca. 3 Millionen Schilling die in Europa damals größte 660 Tonnen - Magnesiumwarmkammer - Druckgussmaschine aufgestellt. Sie repräsentierte den damals technisch neuesten Stand. Ihr Gewicht betrug 25 Tonnen. Ihre Schließ - und Zuhaltekraft betrug 660 Tonnen, das Schußaggregat hatte eine Presskraft von 17,5 Tonnen.
Ing. Vockenhuber wurde das Silberne Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich verliehen.
Ende August besuchten ca. 200 Teilnehmer des in Baden bei Wien stattfindenden UNICA - Weltkongresses der Filmamateure das Werk Wiener Neudorf.
Anlässlich der Photokina fand in Köln die alljährliche Verkaufstagung statt, Vertreter aus 31 Ländern besprachen die Marketingstrategie für 1977.
Bolex präsentierte auf der Photokina eine Fernsteuerung mit Zeitschaltgerät für die 16mm Kamera "H 16 EL", und eine verzeichnungsfreie Super- Weitwinkellinse, "Bolex Aspheron".
Prinz Philip fragte anlässlich seines Besuches im Eumig Werk Wr. Neudorf warum man ihm mit einer Bolex Filmt. Worauf man im zur Anwort gab, das Bolex Eumig gehört. Eumig übernahm Bolex 1969.
Die Photokina stand für Eumig im Zeichen der Super8 - Tonfilmkameras.
Am 15. September 1976 wird Ing. Karl Vockenhuber, der seinen Aufenthalt in Köln auf der Photokina für einen Kurzbesuch der Eumig - Niederlassung in Amsterdam nutzte, von dem damaligen Bundeskazler Österreichs Dr. Bruno Kreisky angerufen und gefragt, ob er sich vorstellen könnte Arbeitsplätze für 200 bis 300 ehemalige Bergarbeiter der Fohnsdorfer Kohlegrube die geschlossen werden musste, zu schaffen.
Bereits am 20 September war ein Grundkonzept für 260 Arbeitsplätze geschaffen, Kreisky stellte "maximale Förderungen" in Aussicht.
AM 22. Oktober legte Eumig dem Bundeskanzler ein erweitertes Modell vor, der Werkzeug und Formenbau soll nach Fohnsdorf übersiedelt werden, und auch eine Kunststoff - und Spritzgußabteilung. Es sollen insgesamt 500 Arbeitsplätze für die Bergarbeiter, die umgeschult werden müssen, geschaffen werden.
Es fanden Gespräche mit Finanzminister Androsch, Handelsminister Staribacher und dem Sozialminister Weissenberg statt. Die Gesamtkosten sollen sich auf ca. 600 Millionen Schilling belaufen.
Eumig werden Hilfestellungen für die Umschulungen der Bergarbeiter, sowie ERP-Mittel in Höhe von 280 Millionen Schilling zugesagt, Eumig Finanzchef Kube erreicht bei der Länderbank, der Eumig - Hausbank einen Kredit in der Höhe von 300 Millionen Schilling zum Bau des neuen Werkes.
Der Umsatz konnte 1976 trotz einer "Abkühlung des wirtschaftlichen Klimas" erhöht werden,
dem Jahresbericht 1976 kann mann entnehmen, dass Eumig einen Gesamtmitarbeiterstand von 5.687 Personen hatte.
1977
Neu auf dem Markt erschienen die Eumig Sound Kameras Makro Sound 65 XL und Eumig Sound 31 XL, sowie der Tonfilmprojektor Eumig 822 Sonomatic mit HQS-Tonqualität und modernster Vertonungstechnik für alle 8mm Filmformate.
Die Mini 3 - Kamera erscheint in neuem Format mit einem PMA - Vorsatz, und einem "Panorama - Viennon" - Objektiv (Preis: 3.290,- ATS)
Seit April wird den Mitarbeitern des Werkes Wiener Neudorf eine eigene Bankfiliale der Länderbank, der Eumig - Hausbank im Haus angeboten, die sie während ihrer Dienstzeit frequentieren können.
Mit dem Eumig 824 Tonprojektor erscheint der erste Eumig - Projektor mit Zweispurvertonung
Dem Redakteur der Werkszeitung "Eumig Lupe", Herrn Dr. Gerhard Friedrich wurde für die beste betriebsjournalistische Leistung für einen Beitrag über den "Alltag der Nachtportiere" 1976 anlässlich der Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft österreichischer Betriebsredakteure die "Silberne Feder" verliehen.
Vom 24. bis zum 31. März fand in Prag die alle 2 Jahre stattfindende Fachausstellung "Interkamera 77" statt, bei der den Besuchern unter Anderem auch schon ein Überblick über das Eumig - Videoprogramm auf Basis der TV-Kameras 551 und 552 geboten wurde.
Ende April wurde in Amerika in Form einer großen Show das neue Polavisions - Sofort - Film System vorgestellt, für das Eumig die Kameras und Projektoren in den Werken Fürstenfeld und Wiener Neudorf erzeugt.
Für 90 ehemalige Bergarbeiter begann am 4. April 1977 die Umschulung, für die zusätzliche Maschinen im Wert von 10 Millionen Schilling angeschafft werden mussten.
Die Fohnsdorfer Bevölkerung wurde mit einer Tafel auf den neuen Betrieb aufmerksam gemacht: "Eumig-wir sperren auf", "Hier errichtet Eumig einen Betrieb für Werkzeugbau und Spritzguß. Er wird bis Ende 1980 500 Arbeitsplätze bieten und 14.000m² umbaute Fläche umfassen. Das Projekt wird rund 500 Millionen Schilling kosten und Förderung aus dem ERP-Sonderprogramm sowie aus Mitteln der Arbeitsmaktförderung erhalten. Voraussichtlicher Betriebsbeginn: Juli 1978. Nähere Planungsunterlagen und ein Modell können Sie im Schulungszeintrum Fohnsdorf besichtigen."
Bundeskanzler Dr. Kreisky, für den Fohnsdorf zu einem Prestigeprojekt geworden war, da für ihn die Vollbeschäftigung in Österreich Priorität hatte und es galt die Arbeitslosigkeit mit allen Mitteln zu bekämpfen, stattete Fohnsdorf einen Besuch ab, um das Modell der Firma zu begutachten.
Während auf dem neuen Firmenareal die Bauarbeiten für das neue Werk in vollem Gang sind, herrscht in der Umschulungshalle für die ehemaligen Bergarbeiter rege Betriebsamkeit. Auch Lehrlinge wurden bereits ausgebildet
Mit einer Werbekampagne neuen Stils, die mit 11 unterschiedlichen Anzeigen in Tageszeitungen neben Österreich in Deutschland, Frankreich, Niederlande, Großbritannien und der Schweiz lief, machte Eumig auf seine neuen Produkte aufmerksam. Jedes Inserat endete mit dem Spruch: "Erst der Film erzählt die Geschichte ganz".
Kurz vor seinem 35. Betriebsjubiläum und nur wenige Wochen bevor das neue Hifi-Cassettenrecorder - Programm der Eumig präsentiert wurde, erhielt Ing. Karl Vockenhuber den Titel "Ehrensenator der Technischen Universität Wien" verliehen. Die Ehrenurkunde wurde ihm von Univ.Prof.Dipl.Ing. Fritz Paschke, überreicht.
Mit den beiden Hifi - Kassettengeräten Metropolitan CC und Metropolitan CCD kehrte Eumig zurück zu den Radiogeräten, allerdings diesmal in höchster Qualität. Die Geräte hatten ein neuartiges 3 - Tonkopf - System, mit dem die Aufnahme vorband und hinterband während ihrer Entstehung abgehört werden konnte. Das Metropolitan CC war die Verbindung eines Kassettenrecorders mit einem Hifi Stereo UKW Tuner und einem semiprofessionellen Mischpult mit Hochleistungs-Endverstärker. Das Metropolitan CC kostete 21.000,- ATS, das kleinere CCD - Gerät, 14.000,- ATS.
Das Eumig Werk Wien wurde 1977 nach Wr. Neudorf übersiedelt, in der ersten Phase wurde die Galvanik in Wiener Neudorf in Betrieb genommen. Ende Mai konnte auch die Dreherei übersiedelt werden.
Ab Juli produzierte Eumig in Fohnsdorf
Vom 26. August bis zum 4. September fand die Internationale Funkausstellung in Berlin statt. Mit dem damaligen Rekordbesuch von 626.000 Besuchern und 468 Ausstellern mit Produkten aus 27 Ländern, war dies eine der größten Veranstaltungen der internationalen Unterhaltungselektronik. Neben Eumig war aus Österreich noch AKG als Mikrofon- und Kopfhörerspezialist vertreten. Von großem Interesse war der damals aufkommende Verkehrsrundfunk, das Kabelfernsehen, und die Zweiweg - Breitbandkommunikation. Auch die Videotext - Präsentationen stellten damals eine technische Revolution dar. Eumig war mit den Metropolitan - Geräten vertreten.
Mittels einer Super 8 PMA- 880 - Filmkamera wurde eine Endoskop - Kamera gebaut. (Wahrscheinlich ein Prototyp)
Ing.Vockenhuber äusserte sich in der "Eumig Lupe" kritisch über die nicht korrekte Berichterstattung im ORF (Österreichischer Rundfunk Fernsehen)
Am 12. Oktober 1977 besuchte der Großherzog Jean von Luxemburg gemeinsam mit dem Österreichischen Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger die alten und neuen Hallen in Wiener Neudorf.
Die Photoworld 1977 war die erste Veranstaltung dieser Art nach 9 Jahren, und wurde in Birmingham durchgeführt. Präsentiert wurde das ganze in Großbritannien zur Verfügung stehende Eumig - Programm.
1978
Mit der neuen 881 PMA-Kamera brachte Eumig eine Kamera für höchste Ansprüche auf den Markt
Gemeinsam mit der Technischen Universität Wien entwickelte Eumig das Laser Radar LD 151 H, das auch für die Firma Krupp Atlas in Deutschland hergestellt wurde, und dort die Bezeichnung Atlas Lara 10 trägt. Die Reichweite betrug 100 bis 200 Meter, bei einer Messdauer von 0,2 - 0,3 Sekunden. Die Genauigkeit betrug + 10cm.
Seit dem 6. März 1978 gab es auch im Werk Fürstenfeld eine eigene Werksküche.
Am Vorabend der Photokina 1978 wurde Ing. Karl Vockenhuber gemeinsam mit William J. McCune (Polaroid) und Kazuo Tashima (Minolta) von der "Photographic Manufacturers and Distributors Association (PMDA), der Fotogeräte-Erzeuger -und Händlervereinigung der USA, zum Manager des Jahres geehrt.
Die Wochenzeitung "Die Wirtschaft" erstellte jährlich eine Top 100 - Liste der größten Österreichischen Industrie - Unternehmen
Auf der Hi-Fi 1978 präsentierte sich Eumig mit einem neu gestalteten Stand mit den Metropolitan - Geräten.
Die neue Eumig - Nautica - Kamera, mit der man unter Wasser, beim Sport und auch bei Regen filmen konnte, und die Serie der XL - Liveton - Filmkameras waren die Ausstellungsstücke bei der Photokina 1978
Weiters wurde der neue Bildschirmprojektor RS 3000, die Weiterentwicklung des sehr erfolgreichen R 2000, vorgestellt. Der Eumig S 900er - Tonfilmprojektorenreihe besaß beide Filmspulen am hinteren Geräteende. Der S 912 GL - Tonprojektor fand mit seinem "optic level system", einer optischen Höhenverstellung, eine Weltpremiere. Das System ermöglichte eine Höhenverstellung, ohne dass das projizierte Bild verzerrt wurde.
Erstmals nach jahrelanger Unterbrechung präsentierte sich die Firma wieder auf der Wiener Messe, die diesmal eine Fachausstellung, die "Elektro + Funk 78" mit einschloss.
Im Werk Wiener Neudorf wurde eine neue Bankfiliale der Länderbank mit dem Namen "Länderbank Wiener Neudorf" eingerichtet, die die zu Monatsschluß täglich bis zu 300 Eumigmitarbeiter betreute.
Anlässlich der Photokina fand eine internationale Verkaufstagung statt, bei der angekündigt wurde, dass sich Eumig in der Video Entwicklung nach dem LVR-System der BASF orientieren wird.
Fuhrpark-Logistig:
Allein in Wiener Neudorf wurden zu den Schichtwechseln 58 Autobuslinien für den Hin- und Rücktransport der Mitarbeiter eingesetzt. Für den Zeitraum der 62 Busankünfte und Abfahrten, wurde die Triester Bundesstraße im Bereich Wiener Neudorf jeweils für 1-2 Stunder fallweise für den Verkehr gesperrt, um das Ankommen und Abfahren der 62 Eumig-Busse zu gewährleisten.
Das Metropolitan CC und CCD erhielten 1978 anlässlich der "Österreichischen Produktschau" staatliche Auszeichnungen.
Das Metropolitan CCD anlässlich der Consumer Electronics Show in Chicago den "Award for Design and Engeneering"
Im "Theater in der Josefstadt" sorgten Eumig Fernseh-Beobachtungskameras für einen reibungslosen Spielablauf. Zwei VC552 Videokameras ermöglichten die Ein- oder Ausschaltung von Licht oder Ton genau synchron mit dem Schauspieler. (Im Bild: Tonmeister Eugen Andel)
Am 24 November fand ein "Tag der offenen Tür" im Werk Fohnsdorf statt, bei dem zahlreiche Prominente Politiker, angeführt durch Bundeskanzler Dr. Kreisky und ÖGB-Vizepräsident Dallinger das Werk besuchten. Zahlreiche Förderungen waren in Aussicht gestellt worden, von denen nicht alle bei Eumig einlangten.
Die Zahl der Beschäftigten stieg im Jahr 1978 auf 7.000 Angestellte.
Am 3. November gibt Eumig die Kündigung von 1.000 Beschäftigten bekannt, nachdem Polaroid die Aufträge gestoppt hatte.
Der Verlust betrug in diesem Geschäftsjahr 307 Millionen Schilling.
1979
Am 26. April 1979 kündigt DDr. Raimund Hauser das Gesellschaftsverhältnis.
Am 17. Mai 1979 verstarb die öffentliche Gesellschafterin Prof. Christine Hauser.
Ihr Sohn DDr. Raimund Hauser war seit 1962 Geschäftsführender Gesellschafter für die Familie Hauser.
Für die Standgestaltung bei der "RUEFACH" - Fachmesse in Augsburg erhielt die Eumig einen Pokal für die optimale Standgestaltung. Der Stand war vom Chefdesigner Reinhold Zwerger gestaltet worden, ausgestellt wurden hauptsächlich Video - Überwachungsanlagen.
Auch auf der Interkamera in Prag war die Firma vertreten.
Im Wiener Künstlerhaus fand 1979 die "Kamera 79" - Messe statt, auf der die Nautica und das gesamte Programm der Schmalfilmgeräte präsentiert wurde.
linkes Foto: von Interessenten umlagert: Herr Ing. Peter Gruber, damals eumig-Kundenberater,
rechtes Foto: links Ing. Peter Gruber und rechts Herr Ernst Hanleitner damals Gebietsbetreuer für Wien und NÖ
Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin stellt Eumig das neue, wesentlich erweiterte HiFi-Programm vor. Im Mittelpunkt das Frontlader-Cassettendeck FL-1000µP, das eine Serie von insgesamt neun hochwertigen HiFi-Komponenten anführt.
Mittels Zukaufgeräten konnte Eumig einen HiFi-Turm anbieten, der auch bei der Funkausstellung vorgestellt wurde.
Ing. Karl Vockenhuber feierte im Juli seinen 60. Geburtstag. Es sollte sein letztes Geburtstagsfest in der Firma sein. Zu diesem Anlass erhielt er von einem langjährigen Mitarbeiter aus Kirchdorf, Herrn Johann Hinteregger der sich in seiner Freizeit künstlerisch betätigte, ein Bronzerelief-Portrait.
Am 21. September 1979 wird die Eumig KG auf Druck der Länderbank rückwirkend mit 01.01.1979 in eine Gesellschaft m.b.H. umgewandelt.
Die Kinder von Vockenhuber scheiden als Kommanditisten durch Rückschenkung ihrer Gesellschaftsanteile an ihren Vater rückwirkend
per 31. Dezember 1978 aus dem Unternehmen aus.
Die Länderbank ist dafür bereit weitere Kredite zur Verfügung zu stellen.
Das damalig geltende Strukturverbesserungsgesetz ermöglichte die steuerfreie Umwandlung in die Gesm.b.H.
Am 20. Oktober erhielt die Eumig eine Auszeichnung für das Design der Eumig - Nautica - Kamera,
Herr Ing. Drahonovsky übernahm die Anerkennungsurkunde aus der Hand von Handelsminister Staribacher.
Zwei neue Kameras erschienen 1979: Die Eumig 125 XL und Eumig 128 XL - Kameras.
Eumig versuchte in diesem Jahr mit der Entwicklung von Industrierobotern neues Terrain zu gewinnen. Die Firma wuchs in dieses neue Gebiet organisch hinein, und entwickelte zunächst Maschinen für den Eigengebrauch die auch in der Lage waren in agressiven Flüssigkeiten oder unter hohen Temperaturen zu arbeiten. Die Roboter waren nach einem Baukastensystem zusammengesetzt. Eumig war der einzige Österreichische Anbieter. Schwerpunkt der Erzeugung war das Werk Fohnsdorf.
In der Schweiz / Yverdon entwickelte Eumig-Bolex eine neue Mikroprozessor - Kamera, die den Markt revolutionieren hätte sollen. Es wurde ein Prototyp entwickelt. Jedoch die Kamera kam nicht mehr in die Fertigung.
Das "Quadranten - System" wurde von Eumig entwickelt, dies ist ein System, das die Bilder von vier Videokameras auf nur einen Kontroll - Bildschirm gleichzeitig zusammen führt. Ein System, das noch heute in der Sicherheitstechnik verwendet wird. Verwendet wurden dazu ein Steuergerät: 4QDNG-1A, sowie 4 Videokameras vom Modell VC 554. (4QDNG-1A ist die Abkürzung für 4 Qua Dranten Netz Gerät-1 Ausgang, VC steht für Video Camera)
Am 13. November 1979 werden die neuen, von der Länderbank bestellten Manager Dkfm Dr. Stefan Benczak und Dkfm. Lothar Markowitsch als zusätzliche Geschäftsführer bei Eumig eingeführt.
1979 war das wirtschaftlich letzte starken Jahr, es wurden noch immer über 600.000 Geräte erzeugt, und ein Erlös von 1,3 Milliarden ATS (incl. der Polariod - Geräte, ohne Polaroid: 1,1 Milliarden ATS) erzielt.
Es stand allerdings bereits fest, dass die Wirtschaftslage weiterhin angespannt bleiben wird, und weitere Verluste folgen könnten.
Damit endet die "Zeit der Hochblüte"